Albert von Trenckhorst

Ein Gruß aus der Sommerfrische.

In der Tat, der Vorfrühling hat mich heute aus dem Hause getrieben. Zwar gehüllt in ein gefilztes Wollgewand, doch ist das Streben der Natur nach wohltuender Wärme bereits zu erkennen.

Die frühlingsmilden Temperaturen erlauben es, draußen zu wandeln und entspannt zu verweilen. Dank der photographischen Apparatur kann ich mit Ihnen meinen Ruheplatz teilen. Bitte, nehmen Sie Platz.

Wenngleich ich mir der Irrelevanz meiner Person in diesem Zusammenhang sehr wohl bewusst bin, komme ich doch nicht umhin, öffentlich konstatieren zu wollen, daß die Vorgänge in den Vereinigten Staaten mich mit Sorge erfüllen. Sorge um die Welt, wie wir sie kennen.

Die photographische Apparatur vermag kaum die gewaltige Majestät der See einzufangen, die selbst bei solch gezügelter Wildheit des Menschen Seele im Innersten berührt.

Wenngleich sie in der Masse hier am Strande ein wenig unordentlich erscheinen, so bin ich doch vom Comfort dieser Sitzmöbel sehr angetan und erwäge, einen solchen „Strandkorb“ für den Park hinter dem Herrenhaus zu erstehen.

Nichts liegt mir, der ich gerade in der Sommerfrische an der See weile, ferner, als bei Ihnen Neid zu schüren, doch möchte ich Ihnen die aktuellen Bildnisse aus der photographischen Apparatur nicht vorenthalten und übermittele sie allhier per Fernfunk zur gefälligen Kenntnisnahme.

Meine Liebe, ich danke für die freundlichen Worte. Mir deucht, ich nehme mir den Unbill der Welt zu sehr zu Herzen, was den Geist mir trübt und mir die Sprache raubt. Allein, es kommen bessre Zeiten!

Manch Spaziergang eröffnet Aussichten, die - übersieht man geflissentlich die wohl unvermeidlichen geschmacklosen Details moderner Stadtgestaltung - an die gute alte Zeit erinnern. Eine Wohltat.

Ich bat Johann, dieses Jahr einen kleineren Baum zu schlagen, und fast erscheint er mir etwas bescheiden im Salon. Nun, es wäre sowieso wünschenswert für uns, denen es gut geht in diesem Lande, die Ansprüche etwas herunterzuschrauben.
Ich wünsche Ihnen allen eine frohe Weihnacht.
Herzlichst, Ihr AvT

Im Kontor herrscht sonntägliche Ruhe, in der guten Stube erfreut sich das Ohr an musikalischen Audiophilia von Vinyl. Der Blick schweift nach draußen. Novemberregen über den Ländereien. Die alten Bäume schütteln ihr welkes Laub im leichten Wind, Vogelschwärme kreisen scheinbar unentschlossen.

Kaum daß ich mich zur Anmeldung durchgerungen, ereilte mich schon wieder die Sprachlosigkeit. Gestatten Sie mir eine Phase der Akklimatisierung; jedoch, dies sei gesagt und hiermit notiert, ich war nie ein großer Redner und werde es nie sein, und so werden meine Beiträge hier rar bleiben.

Ein kräftiger Wind rüttelt an den Läden, deren sicheren Verschluß ich noch prüfen muss, bevor ich mich zurückziehe. Staunend, nachgerade überwältigt, verwirrt und hocherfreut über die freundliche Aufnahme wünsche ich Ihnen daher noch einen angenehmen Abend.

Seien Sie gegrüßt, Herr Glem.

Werte Dame, Sie schmeicheln mir!

Besten Dank für Ihre freundlichen Worte.

Guten Abend, Frau Nail. Schön, Sie wiederzusehen.

Gnädigste, Sie beschämen mich.

Ein alter Freund depeschierte mir, ich würde im blauen Himmel erwartet. Nach einer Phase der Verwirrtheit ob des ungewöhnlichen Ortes obsiegte die Neugierde, die mich alsdann hierher trieb.
Bitte sehen Sie mir nach, wenn ich mich in Unkenntnis der hiesigen Gepflogenheiten unschicklich benähme.

Wohlan, auf ein Neues.