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Eigenraum

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Ich bin der Eigenraum, ein Podcast über Mathematik und ihre Geschichten. Für Interaktion mit dem Podcast seid ihr hier genau richtig! - Mein Sprecher ist […] [bridged from https://podcasts.social/@Eigenraum on the fediverse by https://fed.brid.gy/ ]

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Latest posts by eigenraum.podcasts.social.ap.brid.gy on Bluesky

Ich freu mich riesig auch bei der #WissPodWeihnacht dabei zu sein. 🤗

Das ist ein Podcast-Adventskalender mit 24 verschiedenen Wissenschafts- und Wissenspodcasts.

Schaut einfach mal hier, wie ihr die hören könnt:
https://wissenschaftspodcasts.de/adventskalender2025

24.11.2025 20:25 — 👍 0    🔁 2    💬 0    📌 0
Original post on podcasts.social

Mit Mathe-Content auf Social Media hat man die Wahl. Im TV-Sprech meiner Jugend: Arte oder Sat1 !

Entweder man geht auf Mastodon und hat 12+ Follower Altersgruppe Ü60 die alles eh besser wissen.

oder

TikTok: 12 Mio+ Follower Altersgruppe U16 die eigentlich brainrot gucken wollen aber dann […]

22.11.2025 17:46 — 👍 0    🔁 0    💬 0    📌 0

Nach dem Feedback das ich bekomme, gibt es genau 3 Arten von Eigenraumhörys:

- Leute die Mathe kennen und Deutsch lernen wollen.
- Leute die Deutsch können und Mathe lernen wollen.
- Leute die einschlafen wollen.

Und ihr seid mir alle gleich willkommen. 🤗

16.11.2025 08:12 — 👍 0    🔁 3    💬 2    📌 0
Eine große rote Blase "Trust Partnership Innovation Performance" schneidet sich nur ganz wenig mit einer kleinen Blase "Our Values" in einer Thomson Reuters Werbung.

Eine große rote Blase "Trust Partnership Innovation Performance" schneidet sich nur ganz wenig mit einer kleinen Blase "Our Values" in einer Thomson Reuters Werbung.

Ach, wieder eines von diesen lustigen Venn-Diagrammen, haha.

15.11.2025 06:36 — 👍 0    🔁 0    💬 2    📌 0
Original post on podcasts.social

Aber noch was anderes:

Ich würde gerne die #mathmemes nochmal aufleben lassen.

How about: Ihr postet hier drunter memes und ich mache Mathe-Memes daraus und erkläre auch noch den Prozess und warum das lustig ist. Scrollt einfach unter dem Hashtag etwas zurück, dann seht ihr, was ich meine […]

14.11.2025 15:06 — 👍 0    🔁 3    💬 2    📌 0
Original post on podcasts.social

Gestern habe ich zum ersten Mal eine Folge fertiggestellt, aber nicht veröffentlicht. Das bricht meine Regel!

Es gibt hier ja keinen festen Rythmus ("Eigenraum podcastet mehrmals jährlich 😁). Ein berühmter deutscher Podcaster hat mir mal erklärt, das ginge gar nicht!! Da war ich dann schon ein […]

14.11.2025 15:03 — 👍 0    🔁 0    💬 0    📌 0
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List of people by Erdős number - Wikipedia

Der Titel dieser Seite verspricht ein wenig zu viel:

Liste aller Leute sortiert nach Erdös-Zahl!

https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_people_by_Erd%C5%91s_number

14.11.2025 08:02 — 👍 0    🔁 1    💬 0    📌 0
Stammbaum der beschriebenen Situation

Stammbaum der beschriebenen Situation

Neulich habe ich 2 Leute getroffen, nennen wir sie Antonia und Bert, die waren Cousine und Cousin und zwar doppelt!!

Also ihre Mütter sind Schwestern, also sind sie Cousins.

Und dann sind auch noch ihre Väter Brüder. Gleichzeitig. Also sind sie nochmal […]

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10.11.2025 15:08 — 👍 0    🔁 1    💬 1    📌 1
Nahaufnahme einer geometrisch-floral bemalten Keramiktasse.

Nahaufnahme einer geometrisch-floral bemalten Keramiktasse.

Das Muster meiner Kaffeetasse 😍

08.11.2025 12:32 — 👍 1    🔁 1    💬 1    📌 0
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Lust auf ein kleines Zahlenpuzzle von John #Conway?

Gesucht ist eine Zahl mit 10 Stellen ABCDEFGHIJ. Jeder Buchstabe steht für eine Ziffer und jede Ziffer 0..9 kommt genau ein mal in der gesuchten Zahl vor.

Außerdem gilt:

A ist durch 1 teilbar
AB ist durch 2 teilbar
ABC ist durch 3 teilbar […]

08.11.2025 10:10 — 👍 0    🔁 0    💬 1    📌 0

Nicht-Kommutativgesetz im Alltag: Jeden Morgen sucht mein Sohn sich einen Pullover und zieht ihn dann an. Mein Vorschlag: Erst anziehen und dann ist der doch viel leichter zu finden. ☝️

07.11.2025 06:47 — 👍 0    🔁 2    💬 0    📌 0
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Artikel Kopfzeile: ## Dimension Ralph ## Wie groß ist die Unendlichkeit? ### Unendlichkeit ist ein Rätsel, das Physik, Mathematik und Astronomie Kopfzerbrechen bereitet. Sie klingt grenzenlos – aber ist die Unendlichkeit des Universums ähnlich groß wie die Nachkommastellen der Zahl Pi? Ralph Caspers steigt ein in das Rätsel der Unendlichkeit. 21. Oktober 2025 | 24. Oktober 2025 iframe embed Ich bin damit einverstanden, dass mir Videos von YouTube angezeigt werden. Sprungmarken des Artikels: ## Inhalt * Die Faszination der Unendlichkeit * Cantor und die Größen der Unendlichkeit * Die Faszination der Unendlichkeit * Cantor und die Größen der Unendlichkeit Artikel Abschnitt: Die Faszination der Unendlichkeit ## Die Faszination der Unendlichkeit ### Die Unendlichkeit fasziniert Menschen seit Jahrtausenden. Schon in der Antike fragte sich Aristoteles, was „unendlich“ wirklich heißt. Er entdeckte zwei Arten von Unendlichkeit. **Die potenzielle Unendlichkeit** : Etwas, das nie endet, weil man immer weitermachen kann – zum Beispiel beim Zählen. Egal, wie weit man gekommen ist, man kann immer weitermachen. **Die Unendlichkeit des Kontinuums:** Zwischen zwei Zahlen – zum Beispiel zwischen 0 und 1 – gibt es unendlich viele Zahlenwerte. Teilt man den Abstand immer weiter, tauchen immer mehr Zahlen auf. ### Existiert Unendlichkeit wirklich? Und obwohl Aristoteles klar war, dass es diese Unendlichkeiten gibt, war er gleichzeitig davon überzeugt: In der wirklichen Welt gibt es keine echte Unendlichkeit. Denn wie soll man mit Unendlichkeiten rechnen? Wenn ich zu unendlich eins dazuzähle, ist das dann eins größer als unendlich oder immer noch unendlich? Abonniere den Quarks Weekly-Newsletter Meinung kann jeder. Am Ende entscheiden aber Fakten. Wir liefern dir wissenschaftliche Einordnung, Erklärungen und Fakten zu aktuellen Debatten. Jetzt anmelden Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von Cleverpush angezeigt werden. Artikel Abschnitt: Cantor und die Größen der Unendlichkeit ## Cantor und die Größen der Unendlichkeit ### Dass nicht alle Unendlichkeiten gleich sind, zeigte der deutsche Mathematiker Georg Cantor im 19. Jahrhundert. Cantor wollte Unendlichkeiten vergleichen und stellte fest: Es gibt tatsächlich verschiedene Größen von Unendlichkeit. Zum Beispiel: Die natürlichen Zahlen (1,2,3,…) sind unendlich viele. Zwischen 0 und 1 liegen ebenfalls unendlich viele Zahlen – aber noch viel mehr. Cantor bewies, dass die Unendlichkeit der Zahlen zwischen 0 und 1 größer ist als die Unendlichkeit der natürlichen Zahlen. Damit war klar: Unendlich ist nicht immer gleich unendlich. Wie Cantor beweisen konnte, dass es wirklich größere und kleinere Unendlichkeiten gibt, erklärt euch Ralph im Video. ### Wie viele Unendlichkeiten gibt es? Cantor suchte nach immer größeren Unendlichkeiten und wollte wissen, wie viele Unendlichkeiten es gibt. Um eine Unendlichkeit zu vergrößern, braucht man sogenannte Potenzmengen – Mengen, die alle möglichen Teilmengen einer Ausgangsmenge enthalten. Als Beispiel kann man sich eine Kiosktüte vorstellen. Diese enthält: 1. ein Gummibärchen, 2. eine saure Zunge und 3. ein Lakritz. Es ist also eine eher kleine Menge, genauer gesagt eine **Menge aus drei Elementen.** Nun stellen wir uns einen riesigen Vorrat an Bärchen, Zungen und Lakritz vor, mit dem wir eine Tombola machen. Als Gewinne gibt es alle möglichen Kombinationen dieser drei Dinge in kleinen Tüten. Und es gibt sogar eine Niete – das ist die leere Tüte. Bild: WDR Insgesamt habe ich so also acht unterschiedliche Mengen gebildet. Und wenn ich diese acht Mengen – die acht verschiedenen Gewinne der Tombola – in einen großen Beutel packe, dann ist das die Potenzmenge der ursprünglichen drei-elementigen Menge. Diese Potenzmenge ist demnach größer als die ursprüngliche Menge. Weitere Angaben zum Artikel: ## Du willst noch tiefer in die Dimension Ralph abtauchen? Können wir in die Vergangenheit reisen? Wie funktioniert Hypnose? Und tut Sterben weh? In der "Dimension Ralph" dröselt Ralph Caspers wissenschaftliche Phänomene auf, ordnet sie ein und nimmt dich mit an die Grenzen der Wissenschaft. Hier geht's zu weiteren Folgen Artikel Abschnitt: ### ### Unendlich viele Unendlichkeiten Cantor entdeckte: Das funktioniert auch mit unendlichen Mengen. Wenn man die Potenzmenge der natürlichen Zahlen bildet, erhält man eine neue Menge – deren Unendlichkeit ist noch größer als die der natürlichen Zahlen. Und wenn man wiederum die Potenzmenge davon bildet, erhält man wieder eine noch größere Unendlichkeit. Da kam Cantor zu der Erkenntnis: Den Unendlichkeiten sind keine Grenzen gesetzt – es gibt unendlich viele Unendlichkeiten. Über den/die AutorIn: Ralph Caspers Mein richtiger Name ist Herzglitzer Ralphonus Elvis Maria Caspers – und zu lang für alle Formulare. Über den/die AutorIn: Manon Bischoff Weitere Angaben zum Artikel: ## ### Weitere Beteiligte Grafikautorin: Chantal Beil Schnitt und Grafik: Anna Gold & Alfred Rehbach Sounddesign: Florian Ebrecht Realisation: Ingo Knopf Redaktion: Nasibah Sfar, Wobbeke Klare Quellenangaben zum Artikel: ## Unsere Quellen * Moore, A. W.: Infinity (Routledge Encyclopedia of Philosophy, 1998) * Cantor, G: Über eine elementare Frage der Mannigfaltigkeitslehre (Jahresbericht der Deutschen Mathematiker-Vereinigung, Band 1, 1890/91) * Meschkowski, H.: Georg Cantor. Leben, Werk und Wirkung (Cornelsen Verlag GmbH, 1983) * Heller, M. & Woodin, W.H.: Infinity (Cambridge, 2011) PDF Verwandte Themen #Dimension Ralph#Mensch Social Sharing: Teile dieses Wissen: * * * * * * * Kommentare zum Artikel: __ Abonnieren __ Benachrichtige mich bei allen neuen Kommentare nur Antworten zu meinen Kommentar/en Label {} [+] __ *Pflichtfeld __ Name __ E-Mail Ich habe die Hinweise zum Datenschutz gelesen und akzeptiert. Bitte beachte unsere Netiquette. Label {} [+] __ *Pflichtfeld __ Name __ E-Mail Ich habe die Hinweise zum Datenschutz gelesen und akzeptiert. Bitte beachte unsere Netiquette. 1 Kommentar __ __ neueste __ älteste meiste Bewertungen __Inline Feedbacks Alle Kommentare betrachten Horst Pfannenschmid __ __6 Tage zuvor Korrektur!!!! Albert Einstein hat Es doch schon damals vermutet, dass es noch etwas größeres als die Unendlichkeit gibt. Er hat damals schon recht gehabt, Die Menschheit hat Es mittlerweile längst bewiesen. 0 Antworten Bildung ## Intelligenz im Test ### IQ-Tests: Wie schlau bist du wirklich? Technik ## Dimension Ralph ### Quantenphysik: Wo endet mein Körper? 6 Gesellschaft ## Zahlen, Daten, Diagramme ### So durchschaust du jede Statistik Quarks auf Youtube Quarks auf Facebook BeautyQuarks auf Instagram Quarks auf Instagram Quarks auf Tiktok Veröffentlicht in GesellschaftVerschlagwortet mit Mensch, Statistik *[WDR]: Westdeutscher Rundfunk *[PDF]: Portable Document Format

Der liebe @hyperjinx hat ein ♾️-gutes Video zur Mengenlehre und Unendlichkeit gemacht.

https://www.quarks.de/gesellschaft/wissenschaft/wie-gross-ist-die-unendlichkeit/

30.10.2025 09:18 — 👍 0    🔁 0    💬 0    📌 0
EIG034 Vier Farben, Vier Samples Thomas Kahle Manchmal gibt es kuriose Zufälle in der Mathematik. Es gibt z.B. genauso viele binäre Bäume mit n Knoten, wie es nxn-rechts-oben Pfade ohne Überquerung der Diagonalen gibt. Ist das jetzt Zufall, oder steckt da was dahinter? In diesem Fall steckt tatsächlich was dahinter, deswegen gehe ich noch einen Schritt weiter und vergleiche den berühmten Vierfarbsatz mit dem weniger berühmten Vier-Sample-Satz aus der algebraischen Statistik. Da muss doch was dahinter stecken? * Catalan-Vermutung * Catalan-Zahlen in der OEIS * Vierfarbsatz * Formal proof of the four color theorem (pdf) * Heawood-Karte (Satz von Ringel-Youngs) * Graphical Models * Maximum-Likelihood-Schätzung * The Maximum-Likelihood-Threshold of a graph (arXiv) * Maximum-Likelihood-Thresholds via graph rigidity (arXiv) * Snapshots of Modern Mathematics from Oberwolfach Feedback gerne auf Mastodon @Eigenraum@podcasts.social, an feedback (bei) eigenpod.de oder in die Kommentarspalte auf der Episodenseite. Automatisch generiertes Transkript (nicht geprüft) 6, 3, 6, 0, 7, 6, 0, 8 Hallo zusammen. Ich begrüße euch im Eigenraum. Schön, dass ihr wieder eingeschaltet habt. Schon wieder eine neue Folge. Es geht jetzt ein bisschen schneller. Ich habe in meinen Statistiken gesehen, dass die durchschnittliche Zeit, die zwischen Folgen vergeht, wenn man jetzt also alle Folgen nimmt vom Eigenraum, die ist mittlerweile 17 Tage, aber bei den letzten Folgen war es ja ein bisschen weniger und diesmal ist es auch ein bisschen weniger und nächste Woche ist auch schon wieder eine Aufnahme geplant, aber ob ich diese Frequenz jetzt halten kann, wenn die, Live-Shows, manche nennen sie auch Vorlesungen, dann bald wieder losgehen, ja, das ist ein bisschen zweifelhaft. Aber ich will euch heute eine etwas kuriose Sache berichten. Zwei tolle Sätze, die eine interessante Parallele haben. Und ich habe auch ein bisschen über Zufall in der Mathematik nachgedacht. Wenn man so eine Parallele zwischen verschiedenen Tatsachen in der Mathematik entdeckt, dann steckt ja da meistens irgendwas dahinter, was man dann erst Jahre oder Jahrhunderte oder Jahrtausende später entdeckt. Es gibt zum Beispiel die Katalan-Zahlen. Das ist eine ganz berühmte Zahlenfolge aus der Kombinatorik. Catalan war ein belgischer Mathematiker im 19. Jahrhundert. Heißt so, verschiedene Sachen, die sind nach dem benannt. Also der ist recht bekannt durch Dinge, die nach ihm heißen. Zum Beispiel die Catalan-Vermutung ist relativ bekannt. Ja, bin jetzt schon wieder auf einer Tangente, aber diese Catalan-Vermutung, die sagt eben, dass wenn man 2 hoch 3 nimmt und 3 hoch 2, also 2 hoch 3 ist ja 8 und 3 hoch 2 ist 9. Und die zwei Ausdrücke unterscheiden sich jetzt um genau eins. Stimmt's? So, die Katalan-Vermutung fragt nun, gibt es auch noch irgendwelche anderen Ausdrücke? Einfach natürliche Zahl hoch natürliche Zahl minus natürliche Zahl hoch natürliche Zahl, das können vier verschiedene Zahlen sein, gleich 1. Also wir wissen 2 hoch 3 und 3 hoch 2 unterscheiden sich um 1. Aber könnte man jetzt auch 4 hoch 7 und 7 hoch 4 oder 4 hoch 7 und 2 hoch 9 oder irgendwie 4 Zahlen, die eine hoch die andere minus die dritte hoch die vierte soll 1 ergeben. Kann man das irgendwie noch lösen mit natürlichen Zahlen? Und das kann man nicht. Also die Katalan-Vermutung war, es geht nur mit 2 hoch 3 und 3 hoch 2. Und das war vom Mitte des 19. Jahrhunderts bis ins 21. Jahrhundert offen. Ist aber jetzt bewiesen. Also es stimmt. 2 hoch 3 und 3 hoch 2 ist die einzige Lösung für diese Frage. Frage. Okay. Und auch nach Katalan benannt sind die Katalan-Zahlen. Und da komme ich jetzt wieder zurück zu dem Zufall, Zufällen in der Mathematik. Die Katalan-Zahlen sind Folge 108 in der OEIS. Und das sind vielleicht die Zahlen, die am häufigsten in der Kombinatorik auftauchen. Man kann die ganz einfach definieren, wenn man weiß, was Binomialkoeffizienten sind. Dann nimmt man einfach den Binomialkoeffizient 2n choose n, also 2n über n, würde man auf Deutsch sagen. Die Anzahl Möglichkeiten aus 2n Dingen... N Dinge auszuwählen, also die Anzahlmöglichkeiten, die Hälfte einer geraden Anzahl von Elementen auszuwählen. Und das muss man dann auch durch n plus 1 teilen. Und wenn man das macht, kriegt man die n-te Katalanzahl raus. Also die n-te Katalanzahl ist 1 durch n plus 1 und dann der Binomialkoeffizient 2n über n. Okay, denkt man halt, irgend so ein Binomialkoeffizient, habe ich ja in Kombinatorik, kommt das ja immer mal vor, man zählt irgendwas ab und dann kriegt man ein Binomialkoeffizient raus. raus. Aber diese Zahlenfolge ist die, die wahrscheinlich den längsten Eintrag in der OES hat. Also in der Online-Enzyklopädie der ganzheitlichen Folgen gibt es ja immer zu jeder Folge so Erklärungen, wo die auftaucht. Und diese Katalan-Zahlen sind die, die am häufigsten auftauchen in der Kombinatorik. Ich sage euch mal zwei Sachen. Zum Beispiel, wenn man abzählen will, wie viele binäre Bäume mit Endknoten gibt es. Also ein binärer Baum, das taucht in der Informatik relativ häufig auf, so eine Datenstruktur. Man fängt oben an mit einem Knoten und dann geht es nach links und nach rechts runter und dann sind da wieder Knoten, jeweils links einer und rechts einer. Binär, weil es so zwei Abzweigungen gibt. Und an jedem von den Knoten kann man wieder links-rechts abzweigen und links-rechts abzweigen und irgendwo kann es auch mal enden. Also an irgendwelchen kann man vielleicht nur rechts abzweigen und links nicht und so weiter. Und dann fragt man sich, wie viele Möglichkeiten gibt es, das so zu machen, dass am Ende n Knoten herauskommen. Und wenn man da alle Knoten zählt, also auch die, die in den mittleren Ebenen sind, dann fragt man sich, wie viele solche Binärbäume gibt's und da kommt genau die Katalan-Zahl heraus. Okay, das war die erste Erklärung und die zweite Erklärung ist, man nimmt sich Karopapier, so wie man es aus der Schule kennt, und malt sich ein Quadrat der Größe n kreuz n hin. Für irgendein n, sagen wir mal 5. Und dann malt man noch die Diagonale ein von dem Quadrat. Und jetzt will man entlang der Linien des Karopapiers einen Pfad zeichnen, der in dem Quadrat von links unten nach rechts oben geht und die Diagonale nicht überquert. Okay? Also wenn ich jetzt links unten meinen Stift ansetze, dann muss ich erstmal nach rechts, weil wenn ich nach oben gehen würde, wäre ich ja schon überhalb der Diagonalen. Dann muss ich nach rechts. Ein Feld. Und jetzt bin ich noch 4 Felder von dem rechten Rand entfernt und 5 Felder von dem oberen Rand. Und jetzt könnte ich entweder nach oben gehen, dann bin ich wieder auf der Diagonalen oder ich könnte nochmal nach rechts gehen. Und dann habe ich eben verschiedene Möglichkeiten, solche Pfade zu zeichnen, die niemals wieder runter gehen, sondern die immer nur nach rechts oder nach oben gehen und dann irgendwann bei der rechten oberen Ecke ankommen sollen. Also wenn ich an den rechten Rand stoße, dann muss ich ab da immer hoch gehen. Also ich soll niemals wieder runter gehen und ich muss an der rechten oberen Ecke ankommen. Und wenn ich die Anzahl der Pfade bestimme, dann kommt man auch auf diese Katalanzahl. So, und nicht nur das, jetzt gibt es in OEIS findet er jetzt 200 solche Dinge, die irgendwie durch Katalan-Zahlen abgezählt werden. Und ist das jetzt ein Zufall oder gibt es da irgendwelche Beziehungen? Und ein Teilgebiet der Kombinatorik ist diese Beziehung zu finden. Also gibt es jetzt eine direkte Beziehung, die einem zeigt, dass die Anzahl der Binärbäume mit n Knoten das gleiche ist, wie die Anzahl der Pfade in diesem n Kreuz, n Quadrat, die immer nur rechts oder hoch gehen und die Diagonale nicht überqueren. Also kann man eindeutig den Binärbäumen diese Pfade zuordnen und umgekehrt. Wenn sie die gleiche Anzahl haben, deutet das ja irgendwie darauf hin, dass es diese Zuordnung vielleicht gibt. Und das ist eben ein Teilgebiet der Kombinatorik. Und die Mathematik, würde ich sagen, die hat so ein Gespür für solchen Zufall. Also da ist schon so eine Art Denke, das kann doch kein Zufall sein. Also wenn man sowas beobachtet, denkt man eigentlich, das kann kein Zufall sein. Und von einem solchen kuriosen Zusammenhang, einer kuriosen Duplizität der Bedingungen will ich heute mal erzählen. Und das sind meine zwei Sätze, um die es heute geht. Der erste ist ziemlich bekannt. Das ist nämlich der Vier-Farbsatz. Der sagt, dass wenn man eine Landkarte hat, zum Beispiel die Karte von Deutschland, Europa, eine Weltkarte, also so eine 2D-Zeichnung von Ländern und Grenzen, dass man die immer mit vier Farben so ausmalen kann, dass nie zwei benachbarte Länder die gleiche Farbe haben. Also nehmt euch mal eine Ausmahlkarte von Europa und dann malt ihr Deutschland an, sagen wir mit, was ist eine gute Farbe für Deutschland? Pink. Und dann müsst ihr Polen anmalen, da geht jetzt nicht Pink, weil zwei benachbarte Länder sollen nicht die gleiche Farbe haben. Also nehmt ihr für Polen, sagen wir, Lila. Und dann kommt Tschechien dran, das braucht jetzt eine andere Farbe als Polen und eine andere Farbe als Deutschland, weil das ja beides Nachbarländer sind, dann kriegt das, sagen wir mal, Grün. Jetzt haben wir schon drei verschiedene Farben verbraucht. Und jetzt kommt, wenn wir weiter rumgehen, Österreich. Und da wäre aber dann wieder Lila, also die Farbe von Polen möglich. Weil Österreich ja keine Grenze mit Polen hat. Und wenn Österreich eine Grenze mit Polen hätte, also wenn wir die Karte mal gedanklich verändern würden, sodass dann Tschechien umschlossen ist von Österreich und Polen und es da eine Grenze geben würde, dann könnten Österreich und Polen nicht die gleichen Farben haben. Dann würden wir jetzt für Österreich unsere vierte Farbe verbrauchen. Und jetzt könnte man auf die Idee kommen, na, wenn ich jetzt bei der Schweiz bin, dann bräuchte ich jetzt bestimmt schon eine fünfte Farbe, wenn diese Grenze da ist, aber naja, die Polenfarbe ist ja dann trotzdem wieder frei. Und dann kann man das ja mal ausprobieren, wenn man jetzt versucht, aber ich soll auch nicht die Polenfarbe haben, also male ich es dann noch wieder dran, aber dann wäre ja die Tschechienfarbe wieder frei und so weiter und so fort. Und man stellt ziemlich schnell fest, wenn man damit rumexperimentiert, dass vier Farben immer genügen, aber beweisen, beweisen, beweisen, beweisen, Das war richtig schwer. Und gut, diese ganze Geschichte will ich jetzt hier nicht unbedingt in ihrer vollen Länge wiedergeben. Dieser Satz wurde erst in den 1970er Jahren bewiesen und war einer der ersten Computerbeweise oder überhaupt der erste Computerbeweis. Also man hat auf Papier das reduziert auf eine riesengroße Fallunterscheidung und Apple und Haken haben Mitte der 70er Jahre diese Fallunterscheidung, die Reduktion auf die Fallunterscheidung und dann diese Fallunterscheidung mit dem Computer ausgeführt. Und mittlerweile gibt es auch so einen formalisierten Beweis davon, also einen Beweis, der komplett durch den Computer geführt und überprüft wird, wo alle Teile, auch die, die vorher keine Computerberechnungen waren, formalisiert wurden, sodass sie jetzt vom Computer überprüft werden können. Früher, in den 70ern, war das eine kuriose Debatte. Also da wurde intensiv diskutiert, ob dieser Beweis, wir reduzieren das erst auf Papier, auf tausende von Fällen und diese tausenden von Fällen, die können wir dann mit einem Computerprogramm nachprüfen, ob das überhaupt ein Beweis ist, weil man dem Computer in dem Sinne nicht traut, dass der einen Beweis führen kann. Heutzutage, würde ich sagen, ist die Denke eigentlich andersrum. Also ich persönlich, ich traue den Computern mehr als den Menschen, weil, naja, man kann es eben auf verschiedener Hardware ausprobieren und man kann die Programme gut überprüfen und Menschen machen eigentlich ziemlich viele Fehler, vor allen Dingen bei Beweisen. Und vor allen Dingen, wenn sie sowas sagen, es genügt, die folgenden 2000 Fälle zu betrachten, dann haben die einen bestimmten Fall vergessen. Aber jedenfalls, Apple und Haken haben keinen Fall vergessen, weil auch der Teil, der reduziert auf diese Fälle, die dann überprüft werden müssen, der ist mittlerweile auch so aufgeschrieben in so einer Formalisierung, dass dann mit dem Computer überprüft werden kann. Der Satz gilt übrigens auch für Karten auf der Sphäre, ist also auf die Erde anwendbar. Und wie Mathematikerinnen und Mathematiker immer so sind, fragen sich dann natürlich auch so Fragen, wie gilt der auch auf dem Donut? Also wenn die Erde jetzt keine Erde wäre, sondern ein Donut mit so einem Loch in der Mitte, dann könnte man sich auch vorstellen, dass irgendwie die Donut wird besiedelt und dann gibt es ja so Länder und die machen ihre Grenzen. So sind die Menschen halt, machen immer Grenzen. und dann geht es aber nicht mehr. Dann reichen vier Farben nicht aus. Also es hängt irgendwie damit zusammen, dass die Erde eine Kugel ist und die Erdoberfläche eine Sphäre. Wenn wir auf einem Donut leben würden, bräuchte man mindestens sieben Farben. Ist auch schon sehr lange bekannt. Eine Karte von Hewitt, die sogenannte Hewitt-Karte und Hewitt-Färbung, zeigt, dass man auf dem Donut mindestens sieben Farben braucht. Okay. Und wenn ihr diesen Satz in der Mathematik irgendwo hört, in eurer Mathematikvorlesung, dann kommt er meistens in eine Grafentheorie dran und wird da so formuliert, jeder planare Graph kann mit höchstens vier Farben gefärbt werden. Und da findet noch so eine kleine Transformation statt. Also man benutzt das Konzept der Grafentheorie, von der ja auch hier im Podcast schon öfter die Rede war, also die Theorie der durch Kanten verbundenen Punkte. Und so ein Graph heißt Planar, wenn man ihn in die Ebene zeichnen kann, sodass sich die Kanten nicht kreuzen. Also völlig überschneidungsfrei. Ich male die Punkte in die Ebene und male dann die Verbindungslinien. Die müssen nicht gerade sein, die können krumm sein, aber sie dürfen sich eben nicht kreuzen. Und dann kann man sehen, dass man zum Beispiel jeden Graphen mit höchstens vier Knoten planar einbetten kann, in die Ebene zeichnen kann, aber mit fünf Knoten, sechs Knoten und mehr Knoten gibt es eben Graphen, für die es einfach nicht möglich ist. Das liegt an dem Graphen. Wenn Sie zum Beispiel alle Kanten haben, der Graphen mit fünf Ecken oder fünf Punkten, man nennt die Punkte Ecken, und allen möglichen Kanten, den fünf über zwei Kanten, die da möglich sind, gleich 10, der ist nicht planar. So, und... Jetzt macht man für seine Landkarte, macht man einfach einen Punkt für jedes Land und eine Kante zwischen zwei Punkten, die zu Ländern gehören, wenn die beiden Länder eine gemeinsame Grenze haben. Dann dürfen sie nämlich nicht die gleiche Farbe haben im Ausmalen und bei der Färbung von Graphen fragt man sich eben, kann man die Ecken, die Punkte in dem Graphen so färben, dass zwei, die durch eine Kante verbunden sind, nicht die gleiche Farbe haben. Das nennt man dann eine Färbung des Graphen. Und dann sagt der Satz, jeder planare Graph kann mit höchstens vier Farben gefärbt werden, in Klammern, sodass nie zwei benachbarte Punkte die gleiche Farbe haben. Und so ein Graph, der von einer Landkarte kommt, der ist immer planar. Wenn ich die Punkte in die Mitten der Länder mache, dann kann ich immer die Kanten einfach über die gemeinsame Grenze zeichnen und bekomme so einen planaren Graphen. Und die Abstraktion ist eben, dass man diesen Satz für planare Graphen formuliert. So, das war der erste Satz, der Vier-Farb-Satz. Und jetzt kommen wir zum zweiten Satz, dem Vier-Sample-Satz. Der Vier-Sample-Satz ist, ich muss es zugeben, deutlich weniger bekannt. Ihr werdet ihn jetzt, glaube ich, bisher noch nicht auf Wikipedia finden. Könnte natürlich sein, dass ihr es jetzt irgendwie später nachhört und dann wurde er schon hinzugefügt, aber als ich es jetzt aufnehme, ist er noch nicht auf Wikipedia. Genau genommen, naja, man könnte sagen, ich versuche, diesen Namen zu etablieren. Jedenfalls sagt dieser Satz, wenn man ein gaussisches grafisches Modell hat, das zu einem planaren Graphen gehört. Dann genügen vier Samples, vier Datenpunkte, damit der Maximum-Likelihood-Schätzer existiert. Mit Wahrscheinlichkeit 1, klein gedrucktes. Es gibt noch klein gedrucktes. Ich sage mal, dann genügen vier Samples, um Maximum-Likelihood-Schätzung zu machen. So, jetzt muss ich da ein bisschen drüber reden. Das ist ein Satz aus der algebraischen Statistik, einem modernen Gebiet, in dem Algebra und diskrete Mathematik auf Statistik angewendet werden. Also in einem ganz anderen Gebiet als der Grafentheorie. Und diese gaussischen grafischen Modelle sind eines der wichtigsten Tools der Statistik. Also Gauss ist in diesem Fall, bezieht sich das auf die Normalverteilung, die Gauss'sche Glockenkurve, in diesem Fall in mehreren Variablen. Aber das ist eigentlich die häufigste Modellannahme, die man für reellwertige Zufallsvariablen, sowie Messdaten von irgendwelchen Wetterstationen oder was auch immer man in der Physik oder Modellierung misst, macht. Also es ist eine sehr verbreitete Modellannahme, dass man diese Gauss'schen Zufallsvariablen hat. Und grafische Modelle geben einem jetzt Informationen darüber oder Modellierungsmöglichkeiten für die Abhängigkeiten zwischen den Variablen. Also in der Statistik geht es ja irgendwie immer darum, herauszufinden, ob bestimmte Dinge etwas miteinander zu tun haben. Also wenn ich das Medikament nehme, verbessert sich dann mein Gesundheitszustand oder beendet sich die Krankheit. Ja, und da sind irgendwie zufällige Fluktuationen, weil das Medikament bei jedem ein bisschen anders wirkt, aber gibt es einen Zusammenhang zwischen der Variable, hat Medikament genommen, hat Medikament nicht genommen und dem Verlauf der Krankheit, die auch als eine Variable modelliert wird. Oder wenn man zum Beispiel Wetter- oder Klimamodelle macht, dann wären die Zufallsvariablen die einzelnen Messstationen, an denen wir Daten bekommen, so viel hat es geregnet und an denen wir Vorhersagen machen wollen, so viel wird es regnen. Und da hat man vielleicht ein paar tausend davon auf der ganzen Erde und da gibt es sicher Abhängigkeiten zwischen dem Wetter in Kassel und dem Wetter in Göttingen, weil die sind ja ziemlich nah aneinander, aber es gibt wahrscheinlich wenig Abhängigkeiten zwischen dem Wetter in Kassel und dem Wetter in Karachi in Pakistan, weil es eben sehr weit weg ist und die Physik irgendwie lokal wirkt. Und sowas modelliert man dann zum Beispiel mit einem Graphen, indem man die Punkte, die Ecken in dem Graphen als die Zufallsvariablen nimmt und die Zusammenhänge durch Kanten modelliert. Und dann im übertragenen Sinne bedeutet Verbundenheit in dem Graphen, dass eine Abhängigkeit besteht und Unabhängigkeit zwischen den Zufallsvariablen wird durch Nichtverbundenheit oder lange Wege ausgedrückt. So, um den Satz zu verstehen, brauchen wir auch noch die Maximum-Likelihood-Schätzung als auch so ein Kernprinzip der Statistik. Ich versuche mich mal an einer ganz kurzen Erklärung. Also, was ist eigentlich der Unterschied zwischen Statistik und Wahrscheinlichkeitstheorie? Ich sage das immer so. Also Wahrscheinlichkeitstheorie ist, man kennt den Zufall, der Fachterminus dafür ist die Verteilung, also man kennt den zufallserzeugenden Prozess sehr genau, so genau wie man nur möchte und möchte jetzt Vorhersagen machen, wie die Daten aussehen, die von diesem zufälligen Prozess erzeugt werden. Das ist Wahrscheinlichkeitstheorie. Statistik hingegen ist das Umkehrproblem. Man kennt die Daten, man hat Daten, man hat was gemessen und will Aussagen darüber machen, was für Eigenschaften hat der zugrunde liegende Zufall. Also man misst das Wetter und will Aussagen darüber machen, was geht in dem Wettermodell vor sich, wie sind die Parameter. Und ja, das ist der große Bereich der parametrischen Statistik. Der wählt nun irgendwelche Parameter und will diese Parameter bestimmen aus Daten. Und diese Maximum-Likelihood-Schätzung ist die, würde ich mal sagen, populärste Methode der Daten. Parametrische Statistik. Und die sagt, wähle deine Parameter so, dass die Daten, die du wirklich beobachtet hast, die höchste Wahrscheinlichkeit haben. Also ich beobachte echte Daten und wenn ich meine Parameter jetzt irgendwie verschieden wähle, kann ich ja immerhin mit Hilfe von Wahrscheinlichkeitstheorien mit der Operation, Ich kenne den Zufall und bestimme Eigenschaften der Daten. Ausrechnen, wie wahrscheinlich wäre es denn, so hypothetisch, wenn die Parameter so wären, wie wahrscheinlich wäre es dann, meine echten Daten zu sehen. Und wenn die Parameter so wären, wie wäre es dann wahrscheinlich? Und dann nehme ich die Parameter, sodass meine echten Daten die höchste Wahrscheinlichkeit hätten. Ja, ist so ein Optimierungsproblem. Also so führt man eben Statistik auf ein Optimierungsproblem zurück. Und da gibt es halt viel Forschung. Und naja, Optimierungsproblem haben wir in der Schule schon gelöst. Also Maximum finden will, Abblattung 0 setzen und dann die Gleichung lösen. Okay, das ist eine andere lange Geschichte. Da geht ihr mal lieber in eine Statistikvorlesung, statt euch sowas in einem Podcast mitzunehmen. Klingt irgendwie gefährlich. Und ich sage jetzt nochmal den 4-Sample-Satz. Also wenn man so ein gaussisches grafisches Modell hat und der Graph, der die Abhängigkeit modelliert, ist planar. Das hat jetzt nichts mit Landkarten zu tun. Sondern ich habe ein grafisches Modell und der Graph ist planar. Dann genügen vier Sample, um die Maximum-Likelihood-Schätzung zu machen. Also der technische Ausdruck wäre, wenn man vier Sample hat, existiert der Maximum-Likelihood-Schätzer mit Wahrscheinlichkeit 1. Und das ist kurios oder interessant, weil es gar nicht davon abhängt, wie viele Variablen man betrachtet. Also ob ich jetzt auf meiner Erde 100 Wetterstationen habe oder 10.000, es genügen immer 4 Sample. Weil in meinem Wettermodell mache ich vielleicht so ein quadratisches Gitter auf die Erde, wo jede Station mit den 4 Nachbarn, die am nächsten sind, verbunden ist. Und dann habe ich eben ein grafisches Modell eines planaren Graphen, weil so ein Gitter sich so eben planar um den Erdball legt und dann genügen vier Sample. Egal wie viele Messstationen ich habe. Kurios, oder? Und das ist eben sehr praktisch, weil man in der Statistik oft Situationen hat, wo man sehr viele Variablen hat und jeder Datenpunkt sehr teuer ist und dann will man natürlich, dass die Methode funktioniert, auch wenn man nur sehr wenige Datenpunkte hat. Und der Beweis dieses Satzes, ich verliere mich in technischen Details, aber der ist wirklich kurios, der jagt einen so richtig durch mehrere Gebiete der Mathematik. Denn erst wird dieses Problem, diese Anzahl Sample zu finden, sodass der Maximum-Light-Due-Schätzer existiert, wird erst auf so ein Matrix-Vervollständigungs-Problem zurückgeführt. Man brechen nämlich aus den Daten die sogenannte Sample Covariance Matrix, also die empirische Covariance Matrix, genau so heißt es. Und dann ist man mit der Aufgabe konfrontiert, die zu vervollständigen. Also man nimmt dann nur die Einträge, die zu den Kanten von dem Graphen gehören und muss dann eine positiv definierte Matrix finden, die die vervollständigt. Okay, und dieses Matrix-Vervollständigungsproblem, also erstmal erste Umformulierung, man macht es irgendwie in so ein Problem über Matrizen, klingt erstmal gut, weil über Matrizen wissen wir auch sehr viel. Aber das Problem ist immer noch zu schwer. Deswegen wird das in eine sogenannte Starrheitstheorie, auf Englisch Rigidity Theory übersetzt. Und da geht es um so die Theorie von irgendwelchen Dingen, wenn ich aus Stangen was baue, die durch so bewegliche Gelenke verbunden sind, wird das dann starr. Also, wieder ein ganz anderes Problem. Und das Kuriose ist jetzt, dass der planare Graph von dem grafischen Modell, den wir am Anfang hatten, der wird dann als dreidimensionaler Polyeder aufgefasst, also der Graph sind genau die Kanten von einem Polyeder in drei Dimensionen und das wird dann mit Starrheitstheorie untersucht und so gibt es dann eine Verbindung und man kommt auf diese vier Samples. Also es ist wirklich kurios, der Podcast ist jetzt ein bisschen zu kurz, um das völlig auszuführen. Das habe ich kürzlich mal zusammen mit Carlos Amendola von der TU Berlin aufgeschrieben und das wird irgendwann erscheinen in einem Snapshot of Modern Mathematics vom Oberwolfach. Und das ist ja übrigens eine sehr gute Reihe, ich verlinke euch das mal, in der so ja, Mathematik erklärt wird und das wird aber noch editiert, damit ihr es besser lesen könnt. Das wird von Leuten, die richtig so verstehen, wie man was erklären muss, damit die Leute das gut lesen können. Und na, da weise ich dann noch mal drauf hin. So, ist es noch jemand dran geblieben? Also wir haben diese zwei Sätze, den Vierfarbsatz, der sagt, wenn ich einen planaren Graphen habe, habe, dann reichen vier Farben aus, um den einzufärben. Und den Vier-Sample-Satz, der sagt, wenn ich einen planaren Graphen habe, dann reichen vier Sample, um Maximum-Likelihood-Schätzung im grafischen Modell zu machen. Und man hat diese kuriose Parallele, dass man jedes Mal das Planarität zu dieser Vier führt. Aber es sind natürlich völlig unterschiedliche. Gebiete der Mathematik und es sind auch völlig unterschiedliche Vieren. Also das eine, da geht es um Färbung und bei dem anderen geht es um Anzahl Datenpunkte in dem statistischen Verfahren. Und ich stelle jetzt hier diese Herausforderung, die Verbindung zwischen diesen zwei Sätzen aufzutun. Also das würde mich wirklich interessieren und wenn das zu meinen Lebzeiten noch passiert, wäre ich gelinde gesagt überrascht. Und Und ja, so denkt man manchmal nach über, ist es Zufall oder ist es kein Zufall? Und wenn man so ein bisschen in mathematischen Vorträgen ist und sich die Diskussionen zu sowas anhört, dann gibt es da eine schöne Formulierung auf Englisch und die sagt, also stellt euch vor, es kommt so ein Vortrag und plötzlich tauchen dort Planare, Graphen oder eine 4 auf und im zweiten Teil des Vortrags tauchen Planare, Graphen oder eine 4 auf. Und die Vortragende wird dann gefragt, huch, besteht denn da ein direkter Zusammenhang? Das ist ja kurios, zweimal hier planare Graphen und eine 4. Und dann könnte sie zum Beispiel sagen, das sei by accident. Also im Englischen, wenn man vermutet, dass es keinen direkten Zusammenhang gibt, dann sagt man, es sei ein Unfall. Und die Denkweise ist, in der Mathematik steckt eigentlich immer was dahinter. Und wenn nichts dahinter steckt, dann ist es eigentlich ein Unfall. Und ich weiß es nicht, ist der Vierfarbsatz parallel zum Viersamplesatz ein Unfall oder steckt da mehr dahinter? So, also, da könnt ihr ja mal ein bisschen drüber nachdenken oder auch nicht, wie euch das gefällt. Wo ihr jedenfalls keine Wahl habt, ist, dass ihr auch beim nächsten Mal wieder einschaltet, hier beim Eigenraum. Mich würde es sehr freuen. Und bis dahin, abonniert den Podcast, folgt auf Mastodon, diskutiert mit und erzählt weiter. Bis zum nächsten Mal. Tschüss.

Und in meiner Folge EIG034 geht's auch um das 4-Sample-Theorem!

#podcast #mathe #gaussiangraphicalmodels

https://eigenpod.de/eig034-vier-farben-vier-samples/

29.10.2025 13:07 — 👍 0    🔁 0    💬 0    📌 0
Original post on podcasts.social

In der neuesten ATP Folge gibt es noch ein Follow-Up:
Viele Firmen arbeiten mit Temperature zero für solche Anwendungen aber es gibt auch noch tada "hardware non-determinism".

Bitte was? 😳

Stellt sich raus: Auf GPUs ist die Float-Addition nicht assoziativ, d.h. (a+b)+c ist nicht […]

27.10.2025 08:57 — 👍 0    🔁 0    💬 0    📌 0
2/0 ergibt „nicht definiert“

2/0 ergibt „nicht definiert“

Schauen wir uns mal den #iPhone #Taschenrechner (wissenschaftlicher Modus!) an. 🧵

Dieser Rechner kennt ganz viele „Sonderergebnisse“, wie zum Beispiel „nicht definiert“ wenn man 2/0 rechnen will.

24.10.2025 14:40 — 👍 0    🔁 1    💬 0    📌 0
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Archaeometry (journal) - Wikipedia

P.S. Forschung dazu erscheint im Journal Archaeometry, einer Fachzeitschrift für die absolute Datierung von historischen Objekten. ☝️

https://en.wikipedia.org/wiki/Archaeometry_(journal)

21.10.2025 12:24 — 👍 0    🔁 0    💬 0    📌 0
Mehrere etruskische Knochenwürfel in einer Vitrine im Museum. Einige liegen einzeln, einige sind gestapelt. Sie zeigen verschiedene Augenzahlen.

Mehrere etruskische Knochenwürfel in einer Vitrine im Museum. Einige liegen einzeln, einige sind gestapelt. Sie zeigen verschiedene Augenzahlen.

Etruskische Würfel aus Knochen.

Interessant ist, dass sie die vertrauten Augenzahlen drauf haben. Es gibt auch etruskische #Würfel, die beschriftet sind:

https://en.wikipedia.org/wiki/Tuscanian_dice

21.10.2025 12:21 — 👍 0    🔁 0    💬 1    📌 0
Man sieht einen Fahrradrahmen mit Eigenraumsticker der an einem Bügelfahrradständer mit dem gleichen Eigenraumsticker lehnt.

Man sieht einen Fahrradrahmen mit Eigenraumsticker der an einem Bügelfahrradständer mit dem gleichen Eigenraumsticker lehnt.

Heute stand neben der Bibliothek ein Eigenraum-Fahrrad am Eigenraum-Fahrradständer! 🤩

16.10.2025 14:57 — 👍 0    🔁 0    💬 0    📌 0

Hier noch ein. Bericht von dem Panel das @manon_ym erwähnt.

Für mich wird es immer offensichtlicher, dass man jetzt antizyklisch in die eigene Mathe-Ausbildung investieren sollte…

Hört euch die Dystopien nicht an.

https://scilogs.spektrum.de/hlf/mathematicians-new-best-friend/

10.10.2025 11:55 — 👍 0    🔁 0    💬 0    📌 0

Hier noch ein. Bericht von dem Panel das @manon_ym erwähnt.

Für mich wird es immer offensichtlicher, dass man jetzt antizyklisch in die eigene Mathe-Ausbildung investieren sollte…

Hört euch die Dystopien nicht an.

https://scilogs.spektrum.de/hlf/mathematicians-new-best-friend/

10.10.2025 11:55 — 👍 0    🔁 0    💬 0    📌 0
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Nobelpreisträger im Audimax verewigt Der Boden des Audimax-Foyers ist ein mathematisches Meisterwerk. Denn er besteht aus zwei rautenartigen Formen, die zusammengesetzt immer wieder bestimmte Teilmuster bilden – jedoch aperiodisch ohne erkennbare Regelmäßigkeit. Das Muster entdeckte Sir Prof. Roger Penrose im Jahr 1974 – jener Wissenschaftler, der 2020 den Nobelpreis für Physik erhält, wie das Nobelpreis-Komitee kürzlich bekanntgab. Seit 1994 schmückt die Pflasterung das Foyer des TU-Gebäudes. Zur Einweihung besuchte Penrose höchstpersönlich die damalige Universität Dortmund.

@leaschoenberger schrieb mir gerade diesen schönen Link mit einem schönen Fußboden an der schönen TU Dortmund! 🤩

https://www.tu-dortmund.de/nachrichtendetail/nobelpreistraeger-im-audimax-verewigt-4932/
https://podcasts.social/@Eigenraum/115300931012349372

09.10.2025 16:53 — 👍 0    🔁 0    💬 0    📌 0
Original post on podcasts.social

Hallo. Es ist Eigenraumzeit, ja wirklich, schon wieder!

In Folge 54 ist @manon_ym wieder zu Gast. Sie war auf dem Heidelberg Laureate Forum, wo es dieses mal fast schon ein wenig zu viel um #KI ging.

Das nehmen wir als Anlass, um eine kleine Bestandsaufnahme zu KI in der #Mathe Forschung und […]

09.10.2025 16:34 — 👍 0    🔁 0    💬 1    📌 0

Heute gibt’s eine Aufnahme: 🎤
Also bitte hier leise spielen, ja? 🤫

08.10.2025 04:49 — 👍 0    🔁 0    💬 0    📌 0
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Multivariate descartes rule of signs and sturmfels’s challenge problem - The Mathematical Intelligencer The Mathematical Intelligencer -

#Math papers rarely have a conclusion section. But this one does:
https://link.springer.com/article/10.1007/bf03025343

The entire conclusion is: "Sturmfels paid us the $500."

@fuzzyleapfrog

07.10.2025 11:03 — 👍 0    🔁 2    💬 1    📌 0

Wurde auf dem #fediday gerade erstmalig an der Stimme erkannt. ✊

04.10.2025 13:55 — 👍 0    🔁 1    💬 0    📌 0

Wurde auf dem #fediday gerade erstmalig an der Stimme erkannt. ✊

04.10.2025 13:55 — 👍 0    🔁 1    💬 0    📌 0
Original post on podcasts.social

🚨 Es gibt einen neuen Mathe-#Podcast 🚨

Er heißt "π und Power" und in der ersten Folge wird die Leibnizpreisträgerin Eva Viehmann aus Münster interviewt.

Es sollen Klischees durchbrochen und Geschichten erzählt werden. Er wird in Darmstadt produziert und gehört irgendwie zum […]

02.10.2025 15:19 — 👍 0    🔁 1    💬 0    📌 0
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@hniemeyer

Ich probiere mich mal durch. Denke das kann man auch gut mit Kindern machen.

Und Haskell ist doch ein Pro-Argument, oder :) ?
Speaking of which, @timpritlove und @informatom haben mich auch auf die Idee gebracht mal eine Folge über Typtheorie zu machen.

Guillaume Duboc promoviert […]

02.10.2025 06:39 — 👍 0    🔁 0    💬 1    📌 0
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EIG053 Im aperiodischen Labyrinth Thomas Kahle Heute geht’s um Labyrinthe (aber nicht um Irrgärten). Labyrinthe bestehen aus einem sehr stark aufgefalteten, aber eindeutigen Pfad – verirren unmöglich! Und wenn man diesen Pfad möglichst interessant wählen will, sollte er sich eher nicht wiederholen und immer wieder neue und überraschende Wendungen nehmen. Ein besonders interessantes Labyrinth wurde 2023 entdeckt im Graph einer aperiodischen Unterteilung der Ebene. * Freakshow 297 empfiehlt Sonic Pi. * Das komplizierteste Labyrinth der Welt (Spektrum+ Paywall) * Der Minotaurus im Labyrinth * Labyrinth Chartres * Labyrinth Magdeburger Dom * Baumlabyrinth in Buckau * Hamiltonian Cycles on Ammann-Beenker Tilings (arXiv) * Parkettierungen in ARTE Mathewelten. * Penrose-Parkettierung * Aperiodic Tiles (Ammann, Grünbaum, Shephard) * Quasikristall * Hamiltonscher Kreis * The math of Barcelona (New York Times) Feedback gerne auf Mastodon @Eigenraum@podcasts.social, an feedback (bei) eigenpod.de oder in die Kommentarspalte auf der Episodenseite. Automatisch generiertes Transkript (nicht geprüft) Music. So, hallo zusammen, ich begrüße euch zu einer neuen Folge Eigenraum, 53 müsste es sein nach meiner Zählung. Ich grüße euch hier aus meinem Eigenraumstudio und die Eigenraum Universal Time ist 10.36 Uhr. So, dieses Intro, dieses Intro, da muss ich nochmal irgendwas machen. Ich habe neulich im Freakshow-Podcast was über programmatisch dynamische Musik gehört. Da möchte ich mal ein bisschen was ausprobieren, um euch vielleicht das Anhören des Eigenraums noch etwas zu erleichtern und dieses Intro wieder loszuwerden. Aber ich möchte irgendwie was, was schon irgendwas mit Zahlen zu tun hat, programmatisch ist, wo irgendwie die Primzahlen einfließen, also ein Jazz-Sample aus dem Internet, ich weiß nicht, das wird es irgendwie nicht werden. Oder jemand von euch da draußen kennt eine Musikerin oder einen Musiker, die vielleicht ein bisschen mathematisch inspiriert ist und mir dabei helfen könnte. Dann wäre ich natürlich auch über einen Kontakt sehr dankbar. Ansonsten, naja, ich arbeite daran, wenn es die Zeit mal zulässt. So, und ich will euch heute was berichten. Ich kam nämlich neulich an einem Artikel vorbei auf spektrum.de und der hatte den Titel Das komplizierteste Labyrinth der Welt, geschrieben von Lars Fischer. Manche kennen ihn auch als Fischblog. Und ich habe ihn natürlich auch verlinkt, diesen Artikel. Und dieses Labyrinth, das sieht echt super tricky aus. Also wenn ihr Kapitelbilder habt, dann seht ihr jetzt auch einen Ausschnitt. Für alle anderen, also euch Spotify-HörerInnen da draußen, ihr verpasst was, beschreibe ich das jetzt mal ein wenig. Also das ist, in dem Bild seht ihr so einen ganz, ganz komplizierten, verschlungenen Pfad. Also eigentlich eine Linie, eine einzige durchgehende Linie, die die ganze Zeit so um Ecken geht und sich um sich selbst windet, nach innen, wieder nach außen und so ganz aufgefaltet wirkt. Also ein einzelner Pfad, eine Linie, die so ganz aufgefaltet ist, sodass sie in einer kreisförmigen, kompakten Struktur einen komplizierten Pfad abläuft. Also können wir also mit so ein ganz bisschen allgemeiner Labyrinth-Theorie einsteigen. Unter den Labyrinth-Pedantinnen und Pedantinnen ist es so, dass man erstmal klassische Labyrinthe von Irrgärten unterscheiden muss. Also ein Labyrinth ist für diesen Podcast und in der klassischen Theorie ein geschlossener Weg ohne Verzweigung. Also kann man sich in einem Labyrinth eigentlich gar nicht verirren, sondern ein Labyrinth ist eben nur ein sehr, sehr langer Weg, aber es gibt keine Möglichkeit sich zu verlaufen, der Weg ist eben nur sehr aufgefaltet. Da gab es ja mal das Monster, was halb Mensch, halb Stier ist, der Minotaurus und der wurde in einem Labyrinth gefangen gehalten, aus dem er nicht entkommen konnte und irgendein Held, ich habe vergessen welcher es war, ist dann auch mal aufgebrochen, um dieses Monster zu besiegen und damit er den Rückweg aus dem Labyrinth wieder findet, hat er so einen roten Faden. Den Ariadnisfaden, wenn ich mich recht erinnere, mitgeführt. Immer abgewickelt und dann beim Zurückgehen wieder aufgewickelt. Wobei das jetzt nach der klassischen Labyrinth-Theorie ja eigentlich nicht nötig gewesen wäre, weil er einfach hätte umdrehen können und wieder zurücklaufen. Also in einem Labyrinth, so wie wir es heute verstehen, gibt es keine Irrwege und so ein Labyrinth mit Verzweigungen würde man dann eher als Irrgarten bezeichnen. Also dieses komplizierteste Labyrinth der Welt, was der Fischblog in seinem Artikel beschrieben hat, Das ist also ein Labyrinth im klassischen Sinne und kein Irrgarten, sondern ein sehr komplizierter Pfad ohne Abzweige. Diese Art von Labyrinthen, die sind in der Kultur und in der Architektur sehr verbreitet. Solche klassischen Labyrinthe gibt es an vielen Orten und meistens sind die jetzt nur noch als so Bodenmuster gekennzeichnet. Also man läuft gar nicht entlang von Wänden, sondern der sich windende Pfad ist auf dem Boden markiert und man hält sich dann einfach an die Regeln, indem man den Pfad verfolgt und dann kann man auch eine relativ lange Strecke auf relativ engem Raum zurücklegen und dann über das Leben und das Laufen nachdenken, wenn man möchte. Also in französischen Kathedralen kommt das zum Beispiel häufiger vor, da hat man auf dem Boden dann meistens irgendwie so ein kreisförmiges Muster und irgendwo an der Seite ist dann der Eingang und Ausgang und da fängt man einfach an zu laufen. Und man läuft dann einen Pfad, der führt einen erstmal so in Richtung der Mitte des Kreises, dann ein bisschen dort entlang, dann wieder ein Stück weg und das symbolisiert so den Strudel des Lebens oder das Bemühen nach der Erlösung. Man kommt zu einem Ziel, der Mitte nahe, man entfernt sich wieder und man geht die ganze Zeit vorwärts. Also das häufigste solche Muster, das nennt man auch das Labyrinth vom Typ Chartres. Das findet sich nämlich in der Kathedrale in Chartres, eine Stadt in Nordfrankreich und in Magdeburg, wo hier der Eigenraum aufgenommen wird, gibt es auch meiner Kenntnis nach sogar zwei solche Labyrinthe, die davon inspiriert sind. Also erstmal direkt vor dem Magdeburger Dom, wurde vor nicht allzu langer Zeit, vielleicht 10, 12 Jahren oder so, ein solches Typ Chartre-Labyrinth vorgestellt, gepflastert in das Pflaster vor dem Tor des Doms. Und im Stadtteil Bukau gibt es noch ein Baumlabyrinth, wo mit der Natur so ein Pfad, in dem Fall nicht kreisförmig, sondern quadratisch, angelegt wurde. Dazu kann ich euch auch mal eine Luftbildaufnahme verlinken. So, nun schrieb der Fischblog ja vom kompliziertesten Labyrinth, aber was macht so ein Labyrinth eigentlich kompliziert? Kann man das irgendwie messen? Wenn man sich da drin nicht verirren kann, dann ist ja zumindest das Entkommen oder Reingehen nicht so kompliziert. Und dieses verlinkte hier, das hat jedenfalls in der Draufsicht schon fast so eine hypnotische Form, es gibt irgendwie viele Richtungswechsel und es hat irgendwie eine interessante Struktur und sieht von oben einfach gut aus. Und deswegen wollen wir jetzt mal sehen, was es mit der Komplexität auf sich hat. Außerdem ist es algorithmisch erzeugbar, in beliebiger Größe und es hat auch so eine seltsame Selbstähnlichkeitseigenschaft. Wenn man sich dieses Labyrinth mal in Riesig vorstellt, dann läuft der eindeutige Pfad, ist ja nur ein Pfad, immer so in einer bestimmten Gegend, so ein bisschen herum und wechselt dann wie in eine andere Gegend. Also man kann das Labyrinth so in Gegenden unterteilen und dann läuft der Pfad immer erstmal in einer Gegend, so ein bisschen rum, geht dann in die nächste Gegend, läuft da ein bisschen rum, geht wieder in eine Gegend und läuft da ein bisschen rum. Und wenn man die Augen so ein bisschen zukneift und von weiter weg schaut. Dann sieht der Weg, wie der Pfad im Labyrinth von Gegend zu Gegend gegangen ist, der sieht aus der Ferne genauso aus, wie wenn man im Detail auf den Weg innerhalb einer Gegend schaut. Und das bezeichnet man so als Selbstähnlichkeit, also so auf verschiedenen Skalen, von verschiedenen Entfernungen auf das Labyrinth zu schauen und dann bestimmte Abschnitte des Wegs zusammenzufassen, ergibt wieder eine Ähnlichkeit. Also es gibt immer ähnliche Strukturen auf verschiedenen Skalen. Und es gibt auch einen systematischen Grund, warum dieses Labyrinth diese tollen Eigenschaften hat und das ist, dass dort aperiodische Unterteilungen zugrunde liegen. Und das schauen wir uns jetzt mal an oder hören uns mal an in eurem Fall. Und entdeckt wurde dieses Labyrinth 2023, vor zwei Jahren, in einem Paper Hamiltonian Cycles on Amin-Beaker-Teilings von drei Physikern, Sing, Lloyd und Flickers, auch in Physical Review der Zeitschrift erschienen. Und die drei haben sich nämlich Graphen von aperiodischen Unterteilungen der Ebene angeschaut. Unterteilungen der Ebene sind ja aus dem Alltag bekannt, zum Beispiel von den Wandebenen in eurem Bad oder, wenn ihr mal in einem schönen Altbau seid, den Bodenparkettierungen. Also wenn man eine Fläche hat und sie ist gefließt oder parkettiert, dann hat man eben eine Unterteilung in die einzelnen Parkettfliesen, Parkettteile oder Wandfliesen. Und die soll möglichst alles ausfüllen, damit da keine Löcher im Boden sind oder an der Wand und das nennt man dann eine Parkettierung. Also in der Mathematik wird das modelliert natürlich immer für die ganze unendliche Ebene und in eurem Badezimmer oder Wohnzimmerfußboden seht ihr dann einen Ausschnitt davon. Und die einfachste, die man sich vielleicht vorstellen kann, besteht zum Beispiel aus nur quadratischen Fliesen gleicher Größe, die man einfach immer so im Gitter Kante an Kante nebeneinander legt. Und das ergibt ein ganz einfaches Muster, was man in vielen Badezimmern oder Fußböden sehen kann. Eine etwas schönere Fliesung kann man zum Beispiel auch machen, indem man Achtecke nimmt, also so Stoppschildformen. Nur mit Achtecken kann man die Ebene aber nicht komplett ausfüllen, die passen nicht zusammen. Wenn man die so möglichst dicht legt, bleiben immer noch so etwas kleinere Quadrate über, da wo an den Achtecken sozusagen oben Ecken abgeschnitten wurden, damit sie aus dem Quadrat zum Achteck wurden. Und die könnte man dann wieder mit Quadraten füllen. Also man könnte sich auch so Paketierungen vorstellen, in denen man zwei verschiedene Teile kombiniert. Und das sieht dann vielleicht auch ganz schick aus, wenn die in unterschiedlichen Farben sind oder so an der Badezimmerwand. Da gibt es also ganz, ganz viele Möglichkeiten und die kann man überall auf den Böden und Wänden der Welt sehen. So, die meisten dieser Paketierungen sind nun aber regelmäßig. Das bedeutet, dass man sie erstens einfacher bauen kann und zweitens nur ein endliches Stück beschreiben muss und die ganze Paketierung der unendlichen Ebene dann daraus besteht, dass dieses endliche Stück einfach immer wieder kopiert und dran gefügt wird. Also zum Beispiel bei dieser quadratischen Paketierung, die nur aus gleich großen Quadraten besteht, da nimmt man ja einfach nur das eine Quadrat und legt es genau rechts nochmal daneben, genau rechts nochmal daneben, genau nochmal darüber hin. Und füllt so alles aus. Und dann hat man eben eine sogenannte Translationssymmetrie. Wenn man sich das fertige, unendliche Muster vorstellt, könnte man dieses Muster auch um ein Quadrat nach rechts verschieben und erhält wieder ein Abbild von genau dem gleichen Muster. Das kommt also auf sich selbst zu liegen, wenn man es verschiebt. Bei dem quadratischen Muster nach rechts, ein Schritt nach rechts oder ein Schritt nach oben, unten, da gibt es sogar mehrere Möglichkeiten und diagonal wäre auch möglich. Ich verlinke euch mal ein sehr schönes Video aus der Arte-Reihe Mathe-Welten auf YouTube, in dem so verschiedene Paketierungen visualisiert werden, sehr aufwendig. Also das sind mal gut investierte 10 Minuten. Und nun trug es sich aber im 20. Jahrhundert zu, dass auch Unterteilungen, Paketierungen entdeckt wurden, die aperiodisch sind, also die keine solche Translationssymmetrie aufweisen. Also egal, wie man die unendlich ausgedehnte Parkettierung der Ebene verschiebt, egal in welche Richtung, egal wie weit, sie kommt niemals wieder auf sich selbst zu liegen. Das nennt man eine aperiodische Unterteilung. Und solche wurden beweisbar entdeckt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, so in den 60er Jahren. Und die bekannteste ist wahrscheinlich das Penrose-Muster. Das besteht aus zwei verschiedenen Fliesen. Also man braucht zwei für dieses Muster. Die werden auch Drachen und Pfeil genannt. Das sind beides Vierecke. Eins ist eher flach und eins ist recht gleichmäßig. Sieht aus wie so ein Drachen aus einem Kinderbuch. So einer mit Schnur, der am Himmel fliegt, aus Pergament, Papier und Holz gebaut. Und mit diesen Teilen kann man die Ebenen so und so vollpflastern, dass es keine Verschiebung gibt, die das wieder auf sich selbst abbildet. Das heißt aber nicht, dass es in diesem Muster, in dieser Penrose-Paketierung, keine Symmetrie gibt. Also es kann auch in so aperiodischen Paketierungen immer noch zum Beispiel eine Drehsymmetrie geben, wenn man also das ganze Bild um einen bestimmten Winkel dreht, dass es dann wieder auf sich selbst zu liegen kommt. Es gibt eben nur keine Verschiebungen, die das leisten. Verschiebungen in eine fixe Richtung. Das nennt man dann aperiodisch, wenn es keine solche Verschiebung gibt. Nach Penrose wurden kurze Zeit später auch noch weitere aperiodische Unterteilungen bekannt in einem Paper von Amann, Grünbaum und Shepard, was ich euch auch mal verlinke, was auch sehr schön einige der Prinzipien erklärt. Und was interessant ist, ist diese Beweismethode. Ich hatte das kürzlich mal auf Mastodon und Blue Sky gepostet, ich finde das recht genial. Also ich habe das da visualisiert an dem sogenannten M&Chair, das ist das Muster K2 in dem verlinkten Paper. Und da hat man zwei Teile A und B, die beide so aussehen wie ein Rechteck, aus dem oben rechts wieder so ein kleines Rechteck rausgeschnitten wurde. Also das ist wie so eine Ecke fehlt und dann entsteht so ungefähr so ein Muster wie so ein Stuhl. Also man stellt sich vor ein Rechteck und dann ist oben rechts was rausgeschnitten. Und das ist zweimal so ein ähnliches Teil. Eins ein bisschen kleiner, eins ein bisschen größer. Durch geschickte Wahl der Parameter kann man sogar erreichen, also gibt es dann noch Parameter, die Längen von den verschiedenen Kanten, die da an diesen Polygonen vorkommen, dass es zweimal die gleiche Form ist. Einmal in groß und einmal in klein. Naja, das seht ihr jetzt auch in eurem Podcast-Player, wenn der das unterstützt. Und jetzt kommt der Clou, was diese Teile so besonders macht, ist, aus diesen Teilen kann man wieder die gleichen Teile in größer bauen. Also mit genau den gleichen Seitenverhältnissen. Wenn man das kleinere nimmt, das eine, das A-Teil und dann das B-Teil auf eine bestimmte Art und Weise da drauf setzt, dann entsteht wieder etwas, das genau wie das A-Teil aussieht. Das die gleichen Proportionen hat, nur entsprechend jetzt größer, denn es besteht ja aus einem alten A-Teil und einem B-Teil zusammen. Aber die Form ist wieder genau die vom A-Teil. Und aus einem kleinen A-Teil und zwei großen B-Teilen kann man auch ein B-Teil wieder bauen, was eben auch hochskaliert ist, größer ist und jetzt schon eine Unterteilung eben in ein A-Teil und zwei B-Teile hat. Nur eben größer. Und aus diesen beiden größeren Teilen, jetzt habe ich die ja vergrößert, kann ich ja wieder ein noch größeres A-Teil und ein noch größeres B-Teil bauen. Und damit baut man sich dann so gedanklich immer weiter, immer noch größere Teile und der Grenzwert davon ist dann die Paketierung der Ebene, indem man immer wieder das Teil aus sich selbst zusammensetzt, eine größere Kopie davon bekommt und das dann nimmt, um es nochmal zusammenzubauen und das dann nimmt, um es nochmal zusammenzubauen und so kann man immer größer werdende, endliche Ausschnitte davon, von der Paketierung beschreiben und das ist eine Konstruktionsvorschrift, die auch zu einer Paketierung führt. Und interessanterweise ist diese Konstruktionsvorschrift, die ist auch schon so selbstähnlich. Also wenn ich so in das Teil, ich habe eine Paketierung aus großen Teilen und wenn ich reinschaue, besteht jedes von diesen großen Teilen wieder aus den Teilen, nur in kleiner. Da hat man diese Selbstähnlichkeit wie bei dem Labyrinth schon eingebaut. Und jetzt kommt der Clou, warum ist das jetzt aperiodisch? Das ist mal wieder die Magie des Widerspruchsbeweises. Also für einen Widerspruchsbeweis nehmen wir immer mal an, das Gegenteil von dem, was wir zeigen wollen. Also können wir mal annehmen, das konstruierte Muster, was ich eben beschrieben habe, das wäre periodisch. Und es gibt jetzt irgendeine Verschiebung, die das wieder auf sich selbst abbildet. Und die Verschiebung hat irgendeine Länge, die nennen wir L. Und das aus den entsprechend größeren zusammengesetzten Steinen gebildete Muster, das muss ja auch periodisch von der Länge L sein. Weil das ursprüngliche Muster war ja auch schon periodisch von der Länge L. Vielleicht muss man es irgendwie noch drehen, die Richtung oder so, aber es muss jedenfalls auch periodisch von der Länge L sein. Denn diese Länge, die gehört eben zu dem Muster dazu. Und jetzt kann ich aber aus den größeren Steinen ja wieder noch ein größeres Muster bauen, was auch wieder periodisch der Länge L ist, aber aus größeren Steinen besteht. Und daraus kann ich wieder ein periodisches Muster der Länge L bauen, was aus noch größeren Steinen besteht. Und wenn ich das ein paar Mal gemacht habe, dann sind meine Steine ja schon größer als die Länge L. Das war jetzt natürlich noch kein vollwertiger Beweis. Den vollwertigen Beweis könnt ihr in dem Paper von Aman und Co. lesen. Und ich würde mal sagen, es ist eine Beweis-Idee. Also vielleicht stand am Anfang des Beweises die Idee, diese Art von Argument auszunutzen. Und da muss man es natürlich noch ein bisschen genauer formulieren, wie man die Teile zusammensetzt und was diese Periodenlänge L ist und so weiter. Gut, also so zeigt man, dass das aperiodisch ist. Und ich denke auch, die gleiche Idee wurde von Penrose auch verwendet, aber da bin ich mir jetzt nicht so ganz sicher. 2023 gab es dann noch eine aufsehenerregende Entdeckung, da wurde nämlich das Monoteil entdeckt. Ein einziges Teil, also sowohl diese Amann-Unterteilung als auch das Penrose-Muster bestehen ja aus zwei verschiedenen Teilen. Es geht aber auch, eine apärodische Unterteilung zu konstruieren mit einem einzigen Teil, dem sogenannten Monoteil-Eigenraum berichtete, in Folge Eigenraum 20, hexagonale Spiele. So, nun kommen wir aber zurück zum Labyrinth. Solche aperiodischen Unterteilungen, die erzeugen nämlich auch starkes Interesse in der Physik. Diese Struktur, diese Selbstähnlichkeit und dieses Zusammensetzen von Teilen aus kleineren Kopien von den gleichen Teilen auch in der Natur vorkommt. Nämlich bei sogenannten Quasi-Kristallen. Das ist eine seltsame Struktur, die experimentell so in den 80er Jahren entdeckt wurde. 1982 gab es dann auch einen Nobelpreis für 2021, nein 2011 gab es den Nobelpreis und 1982 wurden sie experimentell von Daniel Schechtman entdeckt. Und diese Quasikristalle, die haben so eine Regelmäßigkeit in ihrer Struktur, aber nicht regelmäßig genug, um eine Kristallstruktur zu sein. Also eine Kristallstruktur hat eben so eine elementare Zelle und dann so eine Translationssymmetrie. Also alles entsteht durch Verschiebung der elementaren Zelle. Aber bei Quasikristallen ist das nicht so. Sie haben zwar Konstruktionsprinzipien, Regelmäßigkeiten, aber keine solche Translationssymmetrien. Und das ist das gleiche Konstruktionsprinzip wie bei unseren aperiodischen Unterteilungen. Natürlich braucht man nun, wie es immer so ist, eine dreidimensionale Theorie und naja, da haben sich dann die theoretischen Physikerinnen und Physiker damit auseinandergesetzt, wie man aus Verständnis von aperiodischen Unterteilungen irgendwelche interessanten physikalischen Gesetzmäßigkeiten ableiten kann, die dann nützlich sind, um zum Beispiel Katalysatoren zu bauen oder so. Und deswegen schreiben die jetzt auch Paper darüber, weil sie eben mehr über die Eigenschaften von solchen Unterteilungen wissen wollen. Und so haben dann die Physiker Singh, Lloyd und Flicker in ihrem Paper den Graphen. Einer solchen Parkettierung untersucht. Und der Graph bezeichnet jetzt so einen mathematischen Graphen, wie wir ihn auch aus Eigenraumfolgen 11 und 12 kennen, die sich ja um Graphentheorie drehen. Also wie entsteht jetzt aus der Parkettierung ein Graph? Das ist ein ganz schöner Zusammenfall der Notation. Also als Ecken dieses Graphen, den man aus der Parkettierung machen will, nimmt man die Ecken. Also die Ecken sind die Ecken von den Polygonen, die man in der Unterteilung benutzt hat. Und jetzt dürft ihr raten, was die Kanten sind. Also als Kanten nimmt man dann die Kanten. Also man malt sich einfach die Paketierung hin und immer da, wo die Kanten von den Polygonen aneinander treffen, da macht man halt eine Ecke. Und dann hat man einen Graphen. Und über die Großstruktur dieser Graphen ist gar nicht so viel bekannt. Und was nun Singh und Co. Gemacht haben, ist in diesem Graphen von einer bestimmten, von Amman und Beaker gefundenen aperiodischen Unterteilung mit so einer Selbstähmlichkeit, hamiltonsche Kreise zu finden. Kleine Erinnerung, Hamilton'sche Kreise, das sind ja die Spaziergänge in so einem Grafen, die jede Ecke genau einmal treffen. Also man will an jedem Ort einmal vorbeikommen, nicht zu verwechseln mit Euler-Kreisen, die vom Königsberger Brückenproblem kommen, wo man ja jede Kante oder jede Brücke in Königsberg einmal ablaufen will. Die Theorie der Hamilton'schen Kreise ist viel schwieriger, was den folgenden Satz auch ein bisschen interessanter macht. Also so Graphen zu finden, die hamiltonische Kreise besitzen, hamiltonische Kreise finden und entscheiden, ob ein Graph einen hamiltonischen Kreis besitzt, ist relativ kompliziert im Vergleich zu eulerschen Kreisen. So, und die Physiker haben jetzt bewiesen den folgenden Satz. Wenn man also diesen Graphen nimmt, der aperiodischen Unterteilung, die sie da betrachten, und irgendeine endliche Teilmenge von seinen Ecken, dann gibt es eine endliche Obermenge davon, also eine etwas größere Menge von Ecken, die einen Hamilton-Kreis enthält. Also es gibt, wenn ich meine Eckenmenge vorgebe, dann finde ich einen Hamilton-Kreis, der durch meine vorgegebene Eckenmenge geht und vielleicht noch irgendwelche anderen Ecken, die ich noch dazunehmen muss. Es gibt im Paper auch eine Schranke für die Größe der Menge der zusätzlichen Ecken, die ich noch hinzunehmen muss. Aber letztendlich gibt es eine sehr konstruktive und effiziente Methode, um solche Kreise, Hamilton-Kreise in diesem sehr selbstähnlichen, aperiodischen Graphen zu finden. So, und das ist jetzt das super komplizierte Labyrinth vom Anfang. Das super komplizierte Labyrinth, das macht man genau so, man nimmt einen schönen großen Hamilton-Kreis in einem Ausschnitt der aperiodischen Paketierung und ja, jetzt muss man das nur noch bauen. Also man könnte es pflastern, auf den Boden einer neuen Kathedrale, einer Kathedrale, der Mathematik gewidmet ist. Und ich kann es mir sehr, sehr meditativ und inspirierend vorstellen. Dann diesen Pfad abzulaufen. Aber ich weiß nicht, wo diese Kathedrale der Mathematik gebaut werden wird. Ein Ort, der mir jetzt einfällt, wäre vielleicht Barcelona. Es gab in der New York Times einen Artikel über die Mathematik der Architektur von Barcelona. Könnte ich euch auch mal noch mal verlinken. Vielleicht findet ihr da noch ein bisschen Inspiration. Aber die Sagrada Familia, ich glaube, die sollte jetzt auch langsam mal fertig werden. Ich weiß nicht, ich will die jetzt da nicht noch belästigen mit, wie wäre es mit diesem interessanten Bodenlabyrinth für den Boden eurer Kathedrale? Ja, ich glaube, das wird dann die nächste 200-jährige Bauzeit irgendwo in einer anderen Stadt werden. So, das war's für heute. Malt euch ein Labyrinth, baut euch eine Kathedrale der Mathematik und konstruiert euch einen Hamilton-Kreis in einer aperiodischen Parkettierung der Ebene und bleibt auch sonst neugierig und schaltet auch beim nächsten Mal wieder ein. Ich wünsche euch alles Gute, bis bald.

Im Eigenraum wird's heute verwirrend aber nicht verirrend.

Wir sind in EIG053 im aperiodischen Labyrinth. Das besteht aus einem Hamiltonkreis in einer aperiodischen Unterteilung der Ebene.

https://eigenpod.de/eig053-im-aperiodischen-labyrinth/

#podcast #mathe

01.10.2025 21:03 — 👍 0    🔁 2    💬 1    📌 0
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EIG053 Im aperiodischen Labyrinth Thomas Kahle Heute geht’s um Labyrinthe (aber nicht um Irrgärten). Labyrinthe bestehen aus einem sehr stark aufgefalteten, aber eindeutigen Pfad – verirren unmöglich! Und wenn man diesen Pfad möglichst interessant wählen will, sollte er sich eher nicht wiederholen und immer wieder neue und überraschende Wendungen nehmen. Ein besonders interessantes Labyrinth wurde 2023 entdeckt im Graph einer aperiodischen Unterteilung der Ebene. * Freakshow 297 empfiehlt Sonic Pi. * Das komplizierteste Labyrinth der Welt (Spektrum+ Paywall) * Der Minotaurus im Labyrinth * Labyrinth Chartres * Labyrinth Magdeburger Dom * Baumlabyrinth in Buckau * Hamiltonian Cycles on Ammann-Beenker Tilings (arXiv) * Parkettierungen in ARTE Mathewelten. * Penrose-Parkettierung * Aperiodic Tiles (Ammann, Grünbaum, Shephard) * Quasikristall * Hamiltonscher Kreis * The math of Barcelona (New York Times) Feedback gerne auf Mastodon @Eigenraum@podcasts.social, an feedback (bei) eigenpod.de oder in die Kommentarspalte auf der Episodenseite. Automatisch generiertes Transkript (nicht geprüft) Music. So, hallo zusammen, ich begrüße euch zu einer neuen Folge Eigenraum, 53 müsste es sein nach meiner Zählung. Ich grüße euch hier aus meinem Eigenraumstudio und die Eigenraum Universal Time ist 10.36 Uhr. So, dieses Intro, dieses Intro, da muss ich nochmal irgendwas machen. Ich habe neulich im Freakshow-Podcast was über programmatisch dynamische Musik gehört. Da möchte ich mal ein bisschen was ausprobieren, um euch vielleicht das Anhören des Eigenraums noch etwas zu erleichtern und dieses Intro wieder loszuwerden. Aber ich möchte irgendwie was, was schon irgendwas mit Zahlen zu tun hat, programmatisch ist, wo irgendwie die Primzahlen einfließen, also ein Jazz-Sample aus dem Internet, ich weiß nicht, das wird es irgendwie nicht werden. Oder jemand von euch da draußen kennt eine Musikerin oder einen Musiker, die vielleicht ein bisschen mathematisch inspiriert ist und mir dabei helfen könnte. Dann wäre ich natürlich auch über einen Kontakt sehr dankbar. Ansonsten, naja, ich arbeite daran, wenn es die Zeit mal zulässt. So, und ich will euch heute was berichten. Ich kam nämlich neulich an einem Artikel vorbei auf spektrum.de und der hatte den Titel Das komplizierteste Labyrinth der Welt, geschrieben von Lars Fischer. Manche kennen ihn auch als Fischblog. Und ich habe ihn natürlich auch verlinkt, diesen Artikel. Und dieses Labyrinth, das sieht echt super tricky aus. Also wenn ihr Kapitelbilder habt, dann seht ihr jetzt auch einen Ausschnitt. Für alle anderen, also euch Spotify-HörerInnen da draußen, ihr verpasst was, beschreibe ich das jetzt mal ein wenig. Also das ist, in dem Bild seht ihr so einen ganz, ganz komplizierten, verschlungenen Pfad. Also eigentlich eine Linie, eine einzige durchgehende Linie, die die ganze Zeit so um Ecken geht und sich um sich selbst windet, nach innen, wieder nach außen und so ganz aufgefaltet wirkt. Also ein einzelner Pfad, eine Linie, die so ganz aufgefaltet ist, sodass sie in einer kreisförmigen, kompakten Struktur einen komplizierten Pfad abläuft. Also können wir also mit so ein ganz bisschen allgemeiner Labyrinth-Theorie einsteigen. Unter den Labyrinth-Pedantinnen und Pedantinnen ist es so, dass man erstmal klassische Labyrinthe von Irrgärten unterscheiden muss. Also ein Labyrinth ist für diesen Podcast und in der klassischen Theorie ein geschlossener Weg ohne Verzweigung. Also kann man sich in einem Labyrinth eigentlich gar nicht verirren, sondern ein Labyrinth ist eben nur ein sehr, sehr langer Weg, aber es gibt keine Möglichkeit sich zu verlaufen, der Weg ist eben nur sehr aufgefaltet. Da gab es ja mal das Monster, was halb Mensch, halb Stier ist, der Minotaurus und der wurde in einem Labyrinth gefangen gehalten, aus dem er nicht entkommen konnte und irgendein Held, ich habe vergessen welcher es war, ist dann auch mal aufgebrochen, um dieses Monster zu besiegen und damit er den Rückweg aus dem Labyrinth wieder findet, hat er so einen roten Faden. Den Ariadnisfaden, wenn ich mich recht erinnere, mitgeführt. Immer abgewickelt und dann beim Zurückgehen wieder aufgewickelt. Wobei das jetzt nach der klassischen Labyrinth-Theorie ja eigentlich nicht nötig gewesen wäre, weil er einfach hätte umdrehen können und wieder zurücklaufen. Also in einem Labyrinth, so wie wir es heute verstehen, gibt es keine Irrwege und so ein Labyrinth mit Verzweigungen würde man dann eher als Irrgarten bezeichnen. Also dieses komplizierteste Labyrinth der Welt, was der Fischblog in seinem Artikel beschrieben hat, Das ist also ein Labyrinth im klassischen Sinne und kein Irrgarten, sondern ein sehr komplizierter Pfad ohne Abzweige. Diese Art von Labyrinthen, die sind in der Kultur und in der Architektur sehr verbreitet. Solche klassischen Labyrinthe gibt es an vielen Orten und meistens sind die jetzt nur noch als so Bodenmuster gekennzeichnet. Also man läuft gar nicht entlang von Wänden, sondern der sich windende Pfad ist auf dem Boden markiert und man hält sich dann einfach an die Regeln, indem man den Pfad verfolgt und dann kann man auch eine relativ lange Strecke auf relativ engem Raum zurücklegen und dann über das Leben und das Laufen nachdenken, wenn man möchte. Also in französischen Kathedralen kommt das zum Beispiel häufiger vor, da hat man auf dem Boden dann meistens irgendwie so ein kreisförmiges Muster und irgendwo an der Seite ist dann der Eingang und Ausgang und da fängt man einfach an zu laufen. Und man läuft dann einen Pfad, der führt einen erstmal so in Richtung der Mitte des Kreises, dann ein bisschen dort entlang, dann wieder ein Stück weg und das symbolisiert so den Strudel des Lebens oder das Bemühen nach der Erlösung. Man kommt zu einem Ziel, der Mitte nahe, man entfernt sich wieder und man geht die ganze Zeit vorwärts. Also das häufigste solche Muster, das nennt man auch das Labyrinth vom Typ Chartres. Das findet sich nämlich in der Kathedrale in Chartres, eine Stadt in Nordfrankreich und in Magdeburg, wo hier der Eigenraum aufgenommen wird, gibt es auch meiner Kenntnis nach sogar zwei solche Labyrinthe, die davon inspiriert sind. Also erstmal direkt vor dem Magdeburger Dom, wurde vor nicht allzu langer Zeit, vielleicht 10, 12 Jahren oder so, ein solches Typ Chartre-Labyrinth vorgestellt, gepflastert in das Pflaster vor dem Tor des Doms. Und im Stadtteil Bukau gibt es noch ein Baumlabyrinth, wo mit der Natur so ein Pfad, in dem Fall nicht kreisförmig, sondern quadratisch, angelegt wurde. Dazu kann ich euch auch mal eine Luftbildaufnahme verlinken. So, nun schrieb der Fischblog ja vom kompliziertesten Labyrinth, aber was macht so ein Labyrinth eigentlich kompliziert? Kann man das irgendwie messen? Wenn man sich da drin nicht verirren kann, dann ist ja zumindest das Entkommen oder Reingehen nicht so kompliziert. Und dieses verlinkte hier, das hat jedenfalls in der Draufsicht schon fast so eine hypnotische Form, es gibt irgendwie viele Richtungswechsel und es hat irgendwie eine interessante Struktur und sieht von oben einfach gut aus. Und deswegen wollen wir jetzt mal sehen, was es mit der Komplexität auf sich hat. Außerdem ist es algorithmisch erzeugbar, in beliebiger Größe und es hat auch so eine seltsame Selbstähnlichkeitseigenschaft. Wenn man sich dieses Labyrinth mal in Riesig vorstellt, dann läuft der eindeutige Pfad, ist ja nur ein Pfad, immer so in einer bestimmten Gegend, so ein bisschen herum und wechselt dann wie in eine andere Gegend. Also man kann das Labyrinth so in Gegenden unterteilen und dann läuft der Pfad immer erstmal in einer Gegend, so ein bisschen rum, geht dann in die nächste Gegend, läuft da ein bisschen rum, geht wieder in eine Gegend und läuft da ein bisschen rum. Und wenn man die Augen so ein bisschen zukneift und von weiter weg schaut. Dann sieht der Weg, wie der Pfad im Labyrinth von Gegend zu Gegend gegangen ist, der sieht aus der Ferne genauso aus, wie wenn man im Detail auf den Weg innerhalb einer Gegend schaut. Und das bezeichnet man so als Selbstähnlichkeit, also so auf verschiedenen Skalen, von verschiedenen Entfernungen auf das Labyrinth zu schauen und dann bestimmte Abschnitte des Wegs zusammenzufassen, ergibt wieder eine Ähnlichkeit. Also es gibt immer ähnliche Strukturen auf verschiedenen Skalen. Und es gibt auch einen systematischen Grund, warum dieses Labyrinth diese tollen Eigenschaften hat und das ist, dass dort aperiodische Unterteilungen zugrunde liegen. Und das schauen wir uns jetzt mal an oder hören uns mal an in eurem Fall. Und entdeckt wurde dieses Labyrinth 2023, vor zwei Jahren, in einem Paper Hamiltonian Cycles on Amin-Beaker-Teilings von drei Physikern, Sing, Lloyd und Flickers, auch in Physical Review der Zeitschrift erschienen. Und die drei haben sich nämlich Graphen von aperiodischen Unterteilungen der Ebene angeschaut. Unterteilungen der Ebene sind ja aus dem Alltag bekannt, zum Beispiel von den Wandebenen in eurem Bad oder, wenn ihr mal in einem schönen Altbau seid, den Bodenparkettierungen. Also wenn man eine Fläche hat und sie ist gefließt oder parkettiert, dann hat man eben eine Unterteilung in die einzelnen Parkettfliesen, Parkettteile oder Wandfliesen. Und die soll möglichst alles ausfüllen, damit da keine Löcher im Boden sind oder an der Wand und das nennt man dann eine Parkettierung. Also in der Mathematik wird das modelliert natürlich immer für die ganze unendliche Ebene und in eurem Badezimmer oder Wohnzimmerfußboden seht ihr dann einen Ausschnitt davon. Und die einfachste, die man sich vielleicht vorstellen kann, besteht zum Beispiel aus nur quadratischen Fliesen gleicher Größe, die man einfach immer so im Gitter Kante an Kante nebeneinander legt. Und das ergibt ein ganz einfaches Muster, was man in vielen Badezimmern oder Fußböden sehen kann. Eine etwas schönere Fliesung kann man zum Beispiel auch machen, indem man Achtecke nimmt, also so Stoppschildformen. Nur mit Achtecken kann man die Ebene aber nicht komplett ausfüllen, die passen nicht zusammen. Wenn man die so möglichst dicht legt, bleiben immer noch so etwas kleinere Quadrate über, da wo an den Achtecken sozusagen oben Ecken abgeschnitten wurden, damit sie aus dem Quadrat zum Achteck wurden. Und die könnte man dann wieder mit Quadraten füllen. Also man könnte sich auch so Paketierungen vorstellen, in denen man zwei verschiedene Teile kombiniert. Und das sieht dann vielleicht auch ganz schick aus, wenn die in unterschiedlichen Farben sind oder so an der Badezimmerwand. Da gibt es also ganz, ganz viele Möglichkeiten und die kann man überall auf den Böden und Wänden der Welt sehen. So, die meisten dieser Paketierungen sind nun aber regelmäßig. Das bedeutet, dass man sie erstens einfacher bauen kann und zweitens nur ein endliches Stück beschreiben muss und die ganze Paketierung der unendlichen Ebene dann daraus besteht, dass dieses endliche Stück einfach immer wieder kopiert und dran gefügt wird. Also zum Beispiel bei dieser quadratischen Paketierung, die nur aus gleich großen Quadraten besteht, da nimmt man ja einfach nur das eine Quadrat und legt es genau rechts nochmal daneben, genau rechts nochmal daneben, genau nochmal darüber hin. Und füllt so alles aus. Und dann hat man eben eine sogenannte Translationssymmetrie. Wenn man sich das fertige, unendliche Muster vorstellt, könnte man dieses Muster auch um ein Quadrat nach rechts verschieben und erhält wieder ein Abbild von genau dem gleichen Muster. Das kommt also auf sich selbst zu liegen, wenn man es verschiebt. Bei dem quadratischen Muster nach rechts, ein Schritt nach rechts oder ein Schritt nach oben, unten, da gibt es sogar mehrere Möglichkeiten und diagonal wäre auch möglich. Ich verlinke euch mal ein sehr schönes Video aus der Arte-Reihe Mathe-Welten auf YouTube, in dem so verschiedene Paketierungen visualisiert werden, sehr aufwendig. Also das sind mal gut investierte 10 Minuten. Und nun trug es sich aber im 20. Jahrhundert zu, dass auch Unterteilungen, Paketierungen entdeckt wurden, die aperiodisch sind, also die keine solche Translationssymmetrie aufweisen. Also egal, wie man die unendlich ausgedehnte Parkettierung der Ebene verschiebt, egal in welche Richtung, egal wie weit, sie kommt niemals wieder auf sich selbst zu liegen. Das nennt man eine aperiodische Unterteilung. Und solche wurden beweisbar entdeckt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, so in den 60er Jahren. Und die bekannteste ist wahrscheinlich das Penrose-Muster. Das besteht aus zwei verschiedenen Fliesen. Also man braucht zwei für dieses Muster. Die werden auch Drachen und Pfeil genannt. Das sind beides Vierecke. Eins ist eher flach und eins ist recht gleichmäßig. Sieht aus wie so ein Drachen aus einem Kinderbuch. So einer mit Schnur, der am Himmel fliegt, aus Pergament, Papier und Holz gebaut. Und mit diesen Teilen kann man die Ebenen so und so vollpflastern, dass es keine Verschiebung gibt, die das wieder auf sich selbst abbildet. Das heißt aber nicht, dass es in diesem Muster, in dieser Penrose-Paketierung, keine Symmetrie gibt. Also es kann auch in so aperiodischen Paketierungen immer noch zum Beispiel eine Drehsymmetrie geben, wenn man also das ganze Bild um einen bestimmten Winkel dreht, dass es dann wieder auf sich selbst zu liegen kommt. Es gibt eben nur keine Verschiebungen, die das leisten. Verschiebungen in eine fixe Richtung. Das nennt man dann aperiodisch, wenn es keine solche Verschiebung gibt. Nach Penrose wurden kurze Zeit später auch noch weitere aperiodische Unterteilungen bekannt in einem Paper von Amann, Grünbaum und Shepard, was ich euch auch mal verlinke, was auch sehr schön einige der Prinzipien erklärt. Und was interessant ist, ist diese Beweismethode. Ich hatte das kürzlich mal auf Mastodon und Blue Sky gepostet, ich finde das recht genial. Also ich habe das da visualisiert an dem sogenannten M&Chair, das ist das Muster K2 in dem verlinkten Paper. Und da hat man zwei Teile A und B, die beide so aussehen wie ein Rechteck, aus dem oben rechts wieder so ein kleines Rechteck rausgeschnitten wurde. Also das ist wie so eine Ecke fehlt und dann entsteht so ungefähr so ein Muster wie so ein Stuhl. Also man stellt sich vor ein Rechteck und dann ist oben rechts was rausgeschnitten. Und das ist zweimal so ein ähnliches Teil. Eins ein bisschen kleiner, eins ein bisschen größer. Durch geschickte Wahl der Parameter kann man sogar erreichen, also gibt es dann noch Parameter, die Längen von den verschiedenen Kanten, die da an diesen Polygonen vorkommen, dass es zweimal die gleiche Form ist. Einmal in groß und einmal in klein. Naja, das seht ihr jetzt auch in eurem Podcast-Player, wenn der das unterstützt. Und jetzt kommt der Clou, was diese Teile so besonders macht, ist, aus diesen Teilen kann man wieder die gleichen Teile in größer bauen. Also mit genau den gleichen Seitenverhältnissen. Wenn man das kleinere nimmt, das eine, das A-Teil und dann das B-Teil auf eine bestimmte Art und Weise da drauf setzt, dann entsteht wieder etwas, das genau wie das A-Teil aussieht. Das die gleichen Proportionen hat, nur entsprechend jetzt größer, denn es besteht ja aus einem alten A-Teil und einem B-Teil zusammen. Aber die Form ist wieder genau die vom A-Teil. Und aus einem kleinen A-Teil und zwei großen B-Teilen kann man auch ein B-Teil wieder bauen, was eben auch hochskaliert ist, größer ist und jetzt schon eine Unterteilung eben in ein A-Teil und zwei B-Teile hat. Nur eben größer. Und aus diesen beiden größeren Teilen, jetzt habe ich die ja vergrößert, kann ich ja wieder ein noch größeres A-Teil und ein noch größeres B-Teil bauen. Und damit baut man sich dann so gedanklich immer weiter, immer noch größere Teile und der Grenzwert davon ist dann die Paketierung der Ebene, indem man immer wieder das Teil aus sich selbst zusammensetzt, eine größere Kopie davon bekommt und das dann nimmt, um es nochmal zusammenzubauen und das dann nimmt, um es nochmal zusammenzubauen und so kann man immer größer werdende, endliche Ausschnitte davon, von der Paketierung beschreiben und das ist eine Konstruktionsvorschrift, die auch zu einer Paketierung führt. Und interessanterweise ist diese Konstruktionsvorschrift, die ist auch schon so selbstähnlich. Also wenn ich so in das Teil, ich habe eine Paketierung aus großen Teilen und wenn ich reinschaue, besteht jedes von diesen großen Teilen wieder aus den Teilen, nur in kleiner. Da hat man diese Selbstähnlichkeit wie bei dem Labyrinth schon eingebaut. Und jetzt kommt der Clou, warum ist das jetzt aperiodisch? Das ist mal wieder die Magie des Widerspruchsbeweises. Also für einen Widerspruchsbeweis nehmen wir immer mal an, das Gegenteil von dem, was wir zeigen wollen. Also können wir mal annehmen, das konstruierte Muster, was ich eben beschrieben habe, das wäre periodisch. Und es gibt jetzt irgendeine Verschiebung, die das wieder auf sich selbst abbildet. Und die Verschiebung hat irgendeine Länge, die nennen wir L. Und das aus den entsprechend größeren zusammengesetzten Steinen gebildete Muster, das muss ja auch periodisch von der Länge L sein. Weil das ursprüngliche Muster war ja auch schon periodisch von der Länge L. Vielleicht muss man es irgendwie noch drehen, die Richtung oder so, aber es muss jedenfalls auch periodisch von der Länge L sein. Denn diese Länge, die gehört eben zu dem Muster dazu. Und jetzt kann ich aber aus den größeren Steinen ja wieder noch ein größeres Muster bauen, was auch wieder periodisch der Länge L ist, aber aus größeren Steinen besteht. Und daraus kann ich wieder ein periodisches Muster der Länge L bauen, was aus noch größeren Steinen besteht. Und wenn ich das ein paar Mal gemacht habe, dann sind meine Steine ja schon größer als die Länge L. Das war jetzt natürlich noch kein vollwertiger Beweis. Den vollwertigen Beweis könnt ihr in dem Paper von Aman und Co. lesen. Und ich würde mal sagen, es ist eine Beweis-Idee. Also vielleicht stand am Anfang des Beweises die Idee, diese Art von Argument auszunutzen. Und da muss man es natürlich noch ein bisschen genauer formulieren, wie man die Teile zusammensetzt und was diese Periodenlänge L ist und so weiter. Gut, also so zeigt man, dass das aperiodisch ist. Und ich denke auch, die gleiche Idee wurde von Penrose auch verwendet, aber da bin ich mir jetzt nicht so ganz sicher. 2023 gab es dann noch eine aufsehenerregende Entdeckung, da wurde nämlich das Monoteil entdeckt. Ein einziges Teil, also sowohl diese Amann-Unterteilung als auch das Penrose-Muster bestehen ja aus zwei verschiedenen Teilen. Es geht aber auch, eine apärodische Unterteilung zu konstruieren mit einem einzigen Teil, dem sogenannten Monoteil-Eigenraum berichtete, in Folge Eigenraum 20, hexagonale Spiele. So, nun kommen wir aber zurück zum Labyrinth. Solche aperiodischen Unterteilungen, die erzeugen nämlich auch starkes Interesse in der Physik. Diese Struktur, diese Selbstähnlichkeit und dieses Zusammensetzen von Teilen aus kleineren Kopien von den gleichen Teilen auch in der Natur vorkommt. Nämlich bei sogenannten Quasi-Kristallen. Das ist eine seltsame Struktur, die experimentell so in den 80er Jahren entdeckt wurde. 1982 gab es dann auch einen Nobelpreis für 2021, nein 2011 gab es den Nobelpreis und 1982 wurden sie experimentell von Daniel Schechtman entdeckt. Und diese Quasikristalle, die haben so eine Regelmäßigkeit in ihrer Struktur, aber nicht regelmäßig genug, um eine Kristallstruktur zu sein. Also eine Kristallstruktur hat eben so eine elementare Zelle und dann so eine Translationssymmetrie. Also alles entsteht durch Verschiebung der elementaren Zelle. Aber bei Quasikristallen ist das nicht so. Sie haben zwar Konstruktionsprinzipien, Regelmäßigkeiten, aber keine solche Translationssymmetrien. Und das ist das gleiche Konstruktionsprinzip wie bei unseren aperiodischen Unterteilungen. Natürlich braucht man nun, wie es immer so ist, eine dreidimensionale Theorie und naja, da haben sich dann die theoretischen Physikerinnen und Physiker damit auseinandergesetzt, wie man aus Verständnis von aperiodischen Unterteilungen irgendwelche interessanten physikalischen Gesetzmäßigkeiten ableiten kann, die dann nützlich sind, um zum Beispiel Katalysatoren zu bauen oder so. Und deswegen schreiben die jetzt auch Paper darüber, weil sie eben mehr über die Eigenschaften von solchen Unterteilungen wissen wollen. Und so haben dann die Physiker Singh, Lloyd und Flicker in ihrem Paper den Graphen. Einer solchen Parkettierung untersucht. Und der Graph bezeichnet jetzt so einen mathematischen Graphen, wie wir ihn auch aus Eigenraumfolgen 11 und 12 kennen, die sich ja um Graphentheorie drehen. Also wie entsteht jetzt aus der Parkettierung ein Graph? Das ist ein ganz schöner Zusammenfall der Notation. Also als Ecken dieses Graphen, den man aus der Parkettierung machen will, nimmt man die Ecken. Also die Ecken sind die Ecken von den Polygonen, die man in der Unterteilung benutzt hat. Und jetzt dürft ihr raten, was die Kanten sind. Also als Kanten nimmt man dann die Kanten. Also man malt sich einfach die Paketierung hin und immer da, wo die Kanten von den Polygonen aneinander treffen, da macht man halt eine Ecke. Und dann hat man einen Graphen. Und über die Großstruktur dieser Graphen ist gar nicht so viel bekannt. Und was nun Singh und Co. Gemacht haben, ist in diesem Graphen von einer bestimmten, von Amman und Beaker gefundenen aperiodischen Unterteilung mit so einer Selbstähmlichkeit, hamiltonsche Kreise zu finden. Kleine Erinnerung, Hamilton'sche Kreise, das sind ja die Spaziergänge in so einem Grafen, die jede Ecke genau einmal treffen. Also man will an jedem Ort einmal vorbeikommen, nicht zu verwechseln mit Euler-Kreisen, die vom Königsberger Brückenproblem kommen, wo man ja jede Kante oder jede Brücke in Königsberg einmal ablaufen will. Die Theorie der Hamilton'schen Kreise ist viel schwieriger, was den folgenden Satz auch ein bisschen interessanter macht. Also so Graphen zu finden, die hamiltonische Kreise besitzen, hamiltonische Kreise finden und entscheiden, ob ein Graph einen hamiltonischen Kreis besitzt, ist relativ kompliziert im Vergleich zu eulerschen Kreisen. So, und die Physiker haben jetzt bewiesen den folgenden Satz. Wenn man also diesen Graphen nimmt, der aperiodischen Unterteilung, die sie da betrachten, und irgendeine endliche Teilmenge von seinen Ecken, dann gibt es eine endliche Obermenge davon, also eine etwas größere Menge von Ecken, die einen Hamilton-Kreis enthält. Also es gibt, wenn ich meine Eckenmenge vorgebe, dann finde ich einen Hamilton-Kreis, der durch meine vorgegebene Eckenmenge geht und vielleicht noch irgendwelche anderen Ecken, die ich noch dazunehmen muss. Es gibt im Paper auch eine Schranke für die Größe der Menge der zusätzlichen Ecken, die ich noch hinzunehmen muss. Aber letztendlich gibt es eine sehr konstruktive und effiziente Methode, um solche Kreise, Hamilton-Kreise in diesem sehr selbstähnlichen, aperiodischen Graphen zu finden. So, und das ist jetzt das super komplizierte Labyrinth vom Anfang. Das super komplizierte Labyrinth, das macht man genau so, man nimmt einen schönen großen Hamilton-Kreis in einem Ausschnitt der aperiodischen Paketierung und ja, jetzt muss man das nur noch bauen. Also man könnte es pflastern, auf den Boden einer neuen Kathedrale, einer Kathedrale, der Mathematik gewidmet ist. Und ich kann es mir sehr, sehr meditativ und inspirierend vorstellen. Dann diesen Pfad abzulaufen. Aber ich weiß nicht, wo diese Kathedrale der Mathematik gebaut werden wird. Ein Ort, der mir jetzt einfällt, wäre vielleicht Barcelona. Es gab in der New York Times einen Artikel über die Mathematik der Architektur von Barcelona. Könnte ich euch auch mal noch mal verlinken. Vielleicht findet ihr da noch ein bisschen Inspiration. Aber die Sagrada Familia, ich glaube, die sollte jetzt auch langsam mal fertig werden. Ich weiß nicht, ich will die jetzt da nicht noch belästigen mit, wie wäre es mit diesem interessanten Bodenlabyrinth für den Boden eurer Kathedrale? Ja, ich glaube, das wird dann die nächste 200-jährige Bauzeit irgendwo in einer anderen Stadt werden. So, das war's für heute. Malt euch ein Labyrinth, baut euch eine Kathedrale der Mathematik und konstruiert euch einen Hamilton-Kreis in einer aperiodischen Parkettierung der Ebene und bleibt auch sonst neugierig und schaltet auch beim nächsten Mal wieder ein. Ich wünsche euch alles Gute, bis bald.

Im Eigenraum wird's heute verwirrend aber nicht verirrend.

Wir sind in EIG053 im aperiodischen Labyrinth. Das besteht aus einem Hamiltonkreis in einer aperiodischen Unterteilung der Ebene.

https://eigenpod.de/eig053-im-aperiodischen-labyrinth/

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