William Schmidt

Abkehr vom Anspruchsvollen. Zum Frühstück lieber Schalala. Dadadidada ginge auch.

Heute passierte bis jetzt wenig. Vielleicht, dass eine Weißbrotscheibe ins heftige Scharmützel der Haussperlinge geriet und ich meinen Superhelden-Pass aus dem Scherzkosmos früherer Jahre wiedergefunden habe.

Stadtkinds Glück, legt sich endlich Sommersonne aufs Dach. Weiter unten rauscht der Verkehr.

Die farbenfrohen Wunder passieren in Gärten und Blumenkästen.

Die Welt fällt durch große Unruhe auf.

(Politik aus den Gärten des Wahnsinns)

Kenn ich: Schneien herein und erklären dir die Welt. Weil sie denken, so ganz ohne Welt möchte der sicher nicht sein.

Vom Glück geküsst. Alle mir bekannten Enten im Parkseewasser. Ich erzähle unnötige Nebengeschichten aus meinem Leben und Marina ist bemüht, interessiert zu wirken.

Rollkofferrattern

(Erinnerung an einen Sommerurlaub mit Konsonantenfeuerwerk)

Es ist, dass eine verrutschte Decke die Fantasie beschäftigen kann.

I finally had a chance to finish reading 'The Quiet Ear: An Investigation of Missing Sound' by Raymond Antrobus, and what a deeply moving book this is. A mixture of memoir - from which I learnt a lot about the author, whose poetry I've been admiring for a long time now -, 1/n

Lichteinfangend auf Parkwegen. Vielgestuftes Grün, Baumgedöns, zwei ausgelaugte Holzbänke, ein bisschen Wind und niemand, der verkehrt gelehrt belehrt. Plapperei auf Eis gelegt. Es lebt sich gut in wortloser Welt.

Auf dem Mandelkuchen - Puderzucker. Eine Winterspur.

(Kaffeehausnotizen)

Text fast fertig geschrieben. Drei übriggebliebene Sätze im Kopf. Keine Ahnung, was die da noch hält.

raus
geradeaus
irgendwas denken
umme ecke
anne buchhandlung vorbei
(nich rein!)
(nich rein!)
(nich rein!)
irgendwas denken
überne brücke
guck dich mal um
denk an marina
weiter

(Entwurf für einen Spazierwegplan)

Der doppelte Gustav Über den Attersee und seine Säulenheiligen, das von Gustav Mahler wegkomponierte Höllengebirge und was mein Ururgroßvater mit Gustav Klimt zu bereden hatte

„Zu den größten Wundern Österreichs zählen der Apfelstrudel, der Marillenstrudel und der Topfenstrudel. Aber das allergrößte Wunder ist der Attersee mit seinem augenbetörenden, in der Sonne glänzenden Türkis.“

Leichter Sprühregen. Sprühregen existiert hauptsächlich, um beschrieben zu werden.

(Vom Spaziergang im Regen)

Der Himmel hat jetzt sein tiefes Grau, ich habe einen Schirm. Kein bisschen Sonne fällt aus den Wolken, nur Sprühregen. Der führt sich ungeschickt auf - weiß nicht was und wohin er will. Es zwitschert, aber es zirpt nicht. Brauche richtige Sommer, wen kann ich anpumpen?

(Vom Spaziergang im Regen)

Auf nassem Kopfsteinpflaster über Stadtgeschichte laufen. Zeitreisen sind machbar.

(Vom Spaziergang im Regen)

Ich wäre gern Leuchtturm. Nicht Wärter - Turm. So ein Blinkfeuerturm, rot-weiß-geringelt wie eine Weihnachtssocke. Mit einem Hell, sechs Dunkel, in gleichbleibendem Takt, Nachtschwarz auseinanderreißen, Nachtwolkenbänder entknoten, Nachtgedanken zerstreuen. Das könnte mir gefallen.

Ziegenimperium - so gut wie dein: Können sich alle gehackt legen. Wunnebar. Love it.

Dicht bei verliebt, aber nicht nah genug dran

(Statusmeldung)

Hallo Wind,

einmal schaukeln, bitte. Wie die Jalousie. Und dann die Wiederinbetriebnahme des Sommers. Aber hurtig.

Die Erinnerung an das, was war - verwandelte was war.

Heute wieder Herbstspaziergang. Ein wenig Tristesse aus ungepflegten Wohnblöcken pulen. Morgen vielleicht wieder Sommer. Könnte doch sein.

See mit Bergen im Hintergrund, auf dem Wasser ein Segelboot

„Auf und nieder bewegt sich der See, als würde er atmen. Ja, tatsächlich, du glaubst es zu spüren, während du eintauchst mit den Füßen, den Beinen, während du die Arme ausstreckst, schwimmst.“

👉🏼 Der doppelte Gustav. Eine Geschichte in „Wolken und Kastanien“: steady.page/de/renatus-d...

Maryland

Ich bin tatsächlich ein waschechter Berliner. Geboren und aufgewachsen in Berlin, MD.

Mehrmals im Jahr mache ich in Übersee. Laufe im Ort durch die Straßen, suche meinen frühen Jahre. Fahre 30 Meilen bis zu den Dünenketten. Rollende Brandung, braune Pelikane. Sie lachen dann immer, wenn sie im Kreuzberger Café fragen, wohin es bei mir in diesem Urlaub ginge und ich sage: nach Berlin.

Hand in Hand. Hier und da sieht man es noch: instandgehaltene Liebe.

Sie hat es zur Kenntnis genommen. Mit diesem in der Deutung schwierigen Halblächeln.