Jessica Ramczik

Du, wir können hier gerne darüber diskutieren, was von der israelischen Militär-Strategie zu halten ist. Wenn das allerdings nicht ohne die Verwendung Jahrhunderte alter antisemitischer Sprachbilder auskommt, bin ich raus.

Zum näheren Verständnis:

www.amadeu-antonio-stiftung.de/wp-content/u...

Du weißt, dass ein Stau lange und ernst werden wird, wenn Väter ihre Wagen verlassen und sich in Rudeln zu beraten beginnen.

Hamas-Angriff auf Kibbuz Holit: Der zerstörte Traum vom Frieden Als die Hamas am 7. Oktober den Kibbuz Holit angreift, sterben 13 Bewohner. Die Überlebenden versuchen jetzt einen Umgang damit zu finden.

Bereits vor einigen Wochen habe ich mit den Überlebenden aus dem Kibbuz Holit gesprochen. Hier tötete die Hamas 13 Menschen. 13 Menschen von 86, die vor allem eins einte: Der Glaube an Frieden im Nahen Osten:

Meine Reportage hier:
taz.de/Hamas-Angrif...

Schreib hier nur wegen Frauenquote was drunter.

BSW hat m.E. nicht ohne Grund den Vibe von Deutschland im Herbst '45:

"In der kleinen Küche ist es nur am Abend warm. Familie Lafontaine heizt mit den Trümmern des eigenen Hauses"

In Berlin sangen die Teilnehmer*innen einer Sitzblockade, welche nach einer propalestinensischen Demo entstand heute "Free palestine from German guilt". Diese nervige deutsche Schuld aber auch, die einen davon abhält, straflos auf deutschen Straßen antisemitisch ausfallend zu werden.

2023: Vorstände deutscher Energiekonzerne leisten ihren Beitrag indem sie wenigstens nicht hupen, wenn die Klimakleber mal eine Kreuzung blockieren.

Eine besondere wochentaz-Titelseite nach einer schlimmen Woche @taz.de

Zu den erschütternden Nachrichten, die nun täglich aus dem Nahen Osten kommen, raubt mir die Reaktion auf die barbarische Gewalt der Hamas von manchen „Linken“ hier und anderswo langsam den letzten Rest Hoffnung. (1/9)

Der eingetretene Effekt, dass diplomatische Gespräche z.B. durch Jordanien abgesagt werden, ist nicht im Interesse Israels. Genau das will aber die Hamas. Sie möchte den Flächenbrand.

Antisemitischer Angriff in Berlin: Molotowcocktails auf Synagoge in Mitte geworfen Unbekannte haben mit Molotowcocktails einen Anschlag gegen ein jüdisches Gemeindezentrum in Berlin-Mitte verübt. Menschen wurden nicht verletzt.

Antisemitische Gewalt: Anschlag auf jüdischen Treffpunkt in Berlin-Mitte mit Molotow-Cocktails
www.tagesspiegel.de/berlin/antis...

Währenddessen faseln Teile der Linken im Internet zusammen, ob für derlei antisemitische Ausbrüche nun Verständnis oder Verstehen von Nöten sei.

In Neukölln, Athen und London und an anderen Orten drehen Antisemit*innen auf propalestinensischen Demos durch, wenn eine Israelflagge am Horrizont auftaucht, Freunde von mir sprechen in Exarchia kein Hebeäisch mehr auf der Straße.

Du kannst jetzt gerne mit der Hanno-Hauensteinifizierung meines Feeds fortfahren. Solange hier auch nur ein Fünkchen Verständnis für antisemitische Eskalation solcher Veranstaltungen da ist, bin ich raus.

Wer sich offenkundig mit der Hamas solidarisiert, kriegt genau das. Meine Kritik an diesen Demos ist ihr Eskalationspotenziel abseits jeder Repression und diese gab es bereits vor jedem polizeilichen Versuch dieser aufzulösen.

Mich beschleicht d Gefühl, dass wenn Linke sich um "Differenzierung" in einer ethisch eindeutigen Ausgangslage bemühen,sie sich unversehens in d Darlegung befinden, d in einer Übernahme d Täterperspektive mündet, d verständnisvoll ausgebreitet wird, mit dem Ergebnis, dass irgendwie alle Opfer sind.

Das was sich am eigenen Körper erfahren ließ, ist nun Gewissheit. Auf journalistischer Ebene bleibt die Frage: Wie darüber solche alarmierenden Zustände berichten, ohne dass sie zu Wasserstandsmeldung verkommen?

Das ist keine Henne-Ei-Debatte. In London existierte keine unmittel Repression ggü der Demo,dennoch wurden Menschen mit Israelfahnen über die Straße gejagt.
Ich hab großes Verständnis dafür, dass diese Menschen sich marginalisiert fühlen. Deren Antisemitismus rechtfertigt das meines Erachtens nicht.

Propalästinensische Demos in Europa: Der Hass mobilisiert Vielerorts versammeln sich Tausende bei propalästinensischen Demos. Oft wird dort der Terror der Hamas gefeiert. Eine Gefahr, nicht nur für Juden.

Wo Vernichtungsfantasien und die Rechtfertigung islamistischen Terrors breiter Konsens unter ist, ist es nicht verwunderlich, dass die Gewalt, die man mit aller Macht zu rechtfertigen versucht, auch zum Teil auf die Straße getragen wird.

Mein Kommentar heute in der taz:

Wir schreien seit 48h, aber kein dt Medium hört zu: In #Iran haben Beamte eine 16-Jährige in der U-Bahn ins Koma verprügelt, weil sie kein Hijab trug. Berichtende Journalistin wurde zwischenzeitlich verhaftet. Eltern stehen unter massivem Druck. Das Krankenhaus ist militarisiert. #ArmitaGarawand

Danke nochmal, dass ihr mit so kleinen Gesten zeigt wie... na dass... ach mir doch egal.

Ich würde grundsätzlich ja auch sagen, dass dem irgendwie was lächerlich-selbstberuhigendes innewohnt, aber beunruhigend auch wieviele linke Intellektuelle an anderen Stellen am Relativieren sind.

"Nazi, wer findet, dass Bum Bum scheiße schmeckt"

Die einen finden das bedenklich, ich hingegen bin erleichtert.

*Hämisches Lachen aus Sachsen*

So hat sich das also angefühlt, als Sascha Lobo jung und cool war.