Christa Dürscheid

Vom Dambedei zum Bänz ...

Nikolaus, Samichlaus, Santiklous, Nikolo, St. Niklas Samichlaus, Santichlau, Zinniklos, Sünnerklaas, Tsenter Kloas. Es gibt verschiedene Bezeichnungen für Nikolaus. Und wie bezeichnet man den 6. Dezember? Samichlaustag, Sünnerklaastag, Nikolotag etc. oder überall als Nikolaustag?

Und manchmal sollte das Verb in einem weil-Satz gar nicht am Ende stehen. Oder macht der folgende Satz Sinn?
„Es hat gehagelt, weil das Auto Dellen hat.“

[…], weil Sie müssen nicht weiter über Ihr Weihnachtsmenü nachdenken. - So heißt es am Ende des ersten Absatzes. Die Wortstellung fällt auf, im Nebensatz steht das Verb im Deutschen normalerweise am Ende. Wie ist das zu erklären? Mehr dazu hier: www.duden.de/sprachwissen...

Und noch ein schönes Schweizerdeutsch-Englisch-Beispiel

Wo wurde dieses Foto aufgenommen? Und was bedeutet Dambedei? Synonyme dafür sind: Weckmann, Grittibänz, Striezelmännchen, Hefekerl, Klausenmann, Martinsmännchen, Krampus, Stutenkerl. Doch was sind „gute ButterDambedei“? Gute Dambedei aus Butter? Oder Dambedei aus guter Butter?

In Greifswald kennt man sicher das Wort Bodden. Das ist hier unbekannt.

Das Wort Signalisation lässt vermuten, wo das Foto aufgenommen wurde: in der Schweiz. Was würde stattdessen in Deutschland oder in Österreich stehen? Beschilderung der Wanderwege? Hier erfährt man mehr zum Gebrauch von Signalisation/Signalisierung: mediawiki.ids-mannheim.de/VarGra/index...

Diese Partei kann Auto. Wer das so formuliert, will, dass der Satz in die Schlagzeilen kommt. Und das ist ja auch geschehen. Was ist daran auffällig? Können tritt in der Regel in direkter Kombination mit einem Verb auf, nicht mit einem Substantiv. Oder doch? Vgl.: Er kann Spanisch.

Ein Bahnhof sollte immer sauber sein. Manchmal hat man aber den Eindruck, die Bahn ist nicht ganz sauber. Ein schönes Wortspiel! Und Mündlichkeit wird hier auch inszeniert, allein durch das Weglassen von zwei Buchstaben. So wirkt das Ganze wie eine Nachricht von guten Freunden.

Hier werden gelegentlich Sprachkarten gezeigt, so z.B. aus der Variantengrammatik (VG) oder dem Atlas zur deutschen Alltagssprache (AdA). Auf den Karten sieht man, wie regional verschieden der Sprachgebrauch ist. Dazu eine Karte mit sehr vielen Varianten: atlas-alltagssprache.de/runde-2/f05/

Infinitive sparen Platz und man mus sich nicht für eine Anrede (Du oder Sie?) entscheiden. Das sind zwei Vorteile. Aber das *sich* kann man sich dann auch sparen.

Im Deutschen stehen Hinweisschilder oft im Infinitiv. Ein Merkmal solcher Konstruktionen ist, dass sie subjektlos sind. Daraus entsteht hier ein Problem. Das Reflexivpronomen *sich* braucht ein Subjekt, aber dieses fehlt. Also doch besser: Bitte halten Sie sich [...] gut fest.

Dass man je nach Region von Weihnachtsbaum oder Christbaum spricht, ist bekannt. Hier eine weitere Variante: Adventsbaum. Ob es dazu bald auch die Variante ohne Fugen-s- gibt, also Adventbaum, analog zu Adventskranz/Adventkranz? Das ist zu vermuten, vgl. mediawiki.ids-mannheim.de/VarGra/index...

Die Schreibweise ist eine andere, die Bedeutung dieselbe.

Aber nach wahrscheinlich muss in D auch keine Pause sein: wahrscheinlich ist keine Pause. Wo liegt der Unterschied?

Fragt man danach, ob es auch auf grammatischer Ebene Helvetismen gibt, wird oft ein solches Beispiel genannt. Was fällt daran auf? Mehr dazu hier mediawiki.ids-mannheim.de/VarGra/index... Und noch ein Beispiel: Gut, erklingt nun nach einer kurzen Winterpause wieder Musik im Lokal. (Berner Zeitung)

Müsste *hats* nicht *hat’s* geschrieben werden? Nein. Im amtlichen Regelwerk steht zu Verschmelzungsformen: „Häufig und formelhaft verwendete Formen können auch ohne Apostroph geschrieben werden“. grammis.ids-mannheim.de/rechtschreib... Es ist also alles bestens, der Garten hats verdient.

Die Suppe dampft. Das Moor dampft. In dieser Verwendung (mit unbelebtem Subjekt) kennt man das Verb dampfen. Seit einiger Zeit kann aber auch der Mensch dampfen. Im DWDS steht dazu: „(eine) E-Zigarette rauchen · dampfen · e-rauchen ● vapen Denglisch“ dwds.de/wb/dampfen

Eine Korrektur zum IKEA-Du: Im direkten Kundenkontakt wird nicht geduzt. Die Vermutung liegt nahe, dass IKEA dies einmal umgestellt hat. Nur: wann? Für einen Kollegen recherchiere ich zu diesem Thema und würde mich über Hinweise freuen.

Ist das nicht eine atemberaubende Kombination von Schweizerdeutsch und Englisch? Doch müsste man diese Kombination im Deutschen nicht zusammenschreiben (Erbslirun)? Nein, zur Gliederung unübersichtlicher Zusammensetzungen kann auch ein Bindestrich gesetzt werden: Erbsli-Run. 😀

Und ausgerechnet das <l> fehlt ...

Ein Anliegen dieses Accounts ist, deutlich zu machen, wie vielfältig der Gebrauch des Deutschen ist. Und damit ist nicht nur der D-A-CH-Raum gemeint (bezeichnet nach den Autokennzeichen), das DACH-Prinzip umfasst auch die vier L-Länder (daher D-A-CH-L). Doch weche sind das?

Hier als Beispiel ein schönes be-Verb: beanreizen

„Nach teils zäher Nebelauflösung verbreitet heiter. Minus 2 bis plus 6 Grad.“ So lautete heute Morgen die Wetterprognose im Deutschlandfunk. Das erinnert uns an den vierstöckigen Hausbesitzer. Warum muten solche Konstruktionen so seltsam an? Mehr dazu hier: dwds.de/b/sprachlogik/

Sind diese Ratschläge ernst gemeint? Die Liste mag befremdend wirken. Doch es trifft zu, dass die hier genannten Ausdrücke oft verwendet werden. Laut DWDS hat *zeitnah* seit 2000 Karriere gemacht, und auch von Problemen spricht man nicht mehr so oft. Neu sind es Herausforderungen.

Und ich möchte noch einen Post von X hier zitieren, weil er so gut ist:

Und dazu noch ein interessanter Hinweis - gesehen auf X, wo ich meine Sprachbeobachtungen ebenfalls poste.

Der Ball ist rund und das Spiel dauert 90 Minuten. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Das Runde muss ins Eckige. - Das sind kluge Sätze von Sepp Herberger, dem früheren Bundestrainer der deutschen Fußballnationalmannschaft. Und sie lassen sich so gut verwenden. Das sehen wir hier.