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Die Gerichte im echten Norden

@gerichtesh.bsky.social

Hier postet die Zentrale Online-Redaktion der Justiz Schleswig-Holstein (OLG Schleswig mit seinen LG und AG und Arbeitsgerichtsbarkeit). Impressum: https://www.schleswig-holstein.de/DE/justiz/gerichte-und-justizbehoerden/ZOR/zentraleonlineredaktion.htm

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Collage aus mehreren Bildern: Ein Wald, ein See, zwei Bilder von Bord eines Segelschiffes, eine Wiese, ein Angler in der Dämmerung und ein Teller mit Laugengebäck.

Collage aus mehreren Bildern: Ein Wald, ein See, zwei Bilder von Bord eines Segelschiffes, eine Wiese, ein Angler in der Dämmerung und ein Teller mit Laugengebäck.

Wir gönnen uns etwas Digital-Detox und gehen für drei Wochen in die Sommerpause. Die Teamumfrage ergab: Der Sommerurlaub wird überwiegend echt nordisch an Nord- und Ostsee verbracht (mit ein paar Querschlägern Richtung Alpen).

Wir freuen uns, wenn es Ende August hier weitergeht!

04.08.2025 06:46 — 👍 23    🔁 1    💬 1    📌 0

In der zuletzt zitierten Entscheidung wurde ja Akteneinsicht für die Vertretung der Nebenklage gewährt. Wie das OLG Schleswig schreibt, "sind die entgegenstehenden Interessen im Rahmen einer Ermessensentscheidung in einen angemessenen Ausgleich zu bringen."

01.08.2025 11:20 — 👍 1    🔁 0    💬 1    📌 0

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Dies ergibt sich daraus, dass die Verurteilung hier an einer einzigen Zeugenaussage hängt.

Aus eigener praktischer Erfahrung können wir sagen, dass es in solchen Konstellationen dennoch zu Verurteilungen kommt, natürlich immer abhängig von den Umständen des Einzelfalles.

01.08.2025 10:30 — 👍 1    🔁 0    💬 0    📌 0

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Die Frage ist so allgemein schwer zu beantworten. Im Zentrum steht die Frage, ob eine Aussage für glaubhaft gehalten wird. Bei Aussage-gegen-Aussage Konstellationen ist hier besonders genau hinzusehen.

01.08.2025 10:30 — 👍 1    🔁 0    💬 2    📌 0

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Eine Gefährdung des Untersuchungszwecks durch Gewährung von Akteneinsicht an den Nebenklägervertreter sei regelmäßig ausgeschlossen ,wenn der Nebenklägervertreter zusage, die Akte der vertretenen Person nicht zugänglich zu machen.

01.08.2025 09:18 — 👍 1    🔁 0    💬 1    📌 0

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Es kommt auf die Umstände des Einzelfalles an. Rechtsberatung können wir hier nicht leisten. Kürzlich hat das OLG Schleswig dazu wieder eine Entscheidung veröffentlicht:

www.gesetze-rechtsprechung.sh.juris.de/bssh/documen...

01.08.2025 09:18 — 👍 1    🔁 0    💬 2    📌 0

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Dies wird erschwert, wenn durch die Mandantschaft die Möglichkeit bestand, frühere Aussagen nachzulesen. Zu der Problematik etwa hier

www.gesetze-rechtsprechung.sh.juris.de/perma?d=NJRE...

01.08.2025 07:52 — 👍 1    🔁 0    💬 1    📌 0

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Die Akteneinsicht ist insbesondere in Aussage-gegen-Aussage Konstellationen problematisch, weil hier durch das Gericht die Aussagekonstanz des Nebenklägers/der Nebenklägerin zu prüfen sein wird.

01.08.2025 07:52 — 👍 1    🔁 0    💬 2    📌 0

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Und klar, es gibt Grenzen: KI ersetzt keine menschliche Intuition und Empathie. Mit Spannung warten wir die weitere Entwicklung in der Praxis ab und werden hier (und auf unseren anderen Kanälen) darüber berichten.

01.08.2025 06:25 — 👍 3    🔁 0    💬 0    📌 0

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👉 KI kann im Vorfeld bei der Klärung individueller Fragen helfen: Was löst bei mir Stress aus? Welche Bedürfnisse stehen hinter meiner Position? Wie wirke ich auf andere? Die KI dient hier potentiell als empathischer, unermüdlicher Gesprächspartner – immer freundlich, nie urteilend.

01.08.2025 06:25 — 👍 4    🔁 0    💬 1    📌 0

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👉 Während der Mediation kann eine KI als Helfer agieren: Aussagen sortieren, Interessen analysieren oder Zusammenfassungen generieren – ohne dabei Entscheidungen zu treffen.

01.08.2025 06:25 — 👍 3    🔁 0    💬 1    📌 0

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👉 KI kann den Mediatoren helfen, sich auf komplexe Fälle vorzubereiten: Identifikation möglicher Konfliktmuster, Analyse von Kommunikationsstilen, Simulation möglicher Gesprächsverläufe.

01.08.2025 06:25 — 👍 2    🔁 0    💬 1    📌 0

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Prof. Dr. Sascha Weigel zeigte mit einem Vortrag die Einsatzmöglichkeiten von KI im Mediationsverfahren auf:

👉 KI kann eine strukturierte Selbstreflexion anleiten. Die KI stellt Fragen, hilft beim Sortieren von Gedanken und visualisiert typische Handlungsmuster.

01.08.2025 06:25 — 👍 2    🔁 0    💬 1    📌 0

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Künstliche Intelligenz in der Mediation: Kommt jetzt der Mediator-Roboter?

Im Rahmen eines Erfahrungsaustauschs trafen sich Mediatorinnen und Mediatoren im OLG Schleswig, um über Chancen und Grenzen von KI-gestützter Konfliktbearbeitung zu diskutieren.

01.08.2025 06:25 — 👍 4    🔁 3    💬 1    📌 0
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Warum gibt es Grenzen der Meinungsfreiheit? Das wäre jetzt geklärt.

Aber wie entscheidet jetzt ein Gericht, wenn ich von jemandem verklagt werde, den meine Meinung stört? Wie funktioniert das? Das erklären wir in diesem Video!

31.07.2025 11:32 — 👍 2    🔁 0    💬 0    📌 0
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Vor Gericht wird viel gestritten - auch über die Zulässigkeit von Meinungsäußerungen. Nicht selten etwa im Streit um Google-Bewertungen.

Warum gibt es überhaupt Grenzen der Meinungsfreiheit? Dazu im Video:

31.07.2025 11:32 — 👍 2    🔁 0    💬 1    📌 0

Die Urteilsabsetzungsfristen sind in § 275 StPO geregelt. In der Regel 5 Wochen ab Verkündung des Urteils. Bei aufwendigeren Hauptverhandlungen verlängert sich die Frist.

Für eine Veröffentlichung im Internet kommt noch die Anonymisierung hinzu, welche ebenfalls Zeit kosten kann.

30.07.2025 06:59 — 👍 0    🔁 0    💬 0    📌 0

Die Öffentlichkeitsarbeit gehört zu den Aufgaben von Behörden. So verfügten Gerichte etwa auch über Pressesprecher. Wir glauben, dass moderne Öffentlichkeitsarbeit dabei auch Social Media mit einschließt.

30.07.2025 06:57 — 👍 2    🔁 0    💬 0    📌 0

Urteile zu kritisieren steht jedem selbstverständlich frei. Wir betreiben diesen (und andere) Accounts ja auch, um die Arbeit der Justiz transparenter zu machen. Dennoch finden wir es schade, wenn Urteile als Quatsch abgetan werden, ohne das Sachverhalt oder Urteilsgründe bekannt sind.

30.07.2025 06:48 — 👍 0    🔁 0    💬 0    📌 0

Für die Wahrnehmung der Justiz auf Social Media ist es sicherlich ein Problem, dass die Urteilsgründe erst spät (und häufig gar nicht) veröffentlicht werden. Allerdings brauchen sorgfältig abgefasste Urteilsgründe auch Zeit.

30.07.2025 06:45 — 👍 2    🔁 0    💬 0    📌 0

Legt keiner der Verfahrensbeteiligten ein Rechtsmittel gegen das Urteil ein, sieht die StPO vor, dass das schriftliche Urteil abgekürzt werden kann. In diesem Fall enthält es regelmäßig keine oder nur kurze Ausführungen zur Beweiswürdigung.

30.07.2025 06:44 — 👍 0    🔁 0    💬 0    📌 0

So ist es natürlich nicht. Direkt mit der Urteilsverkündung erfolgt auch eine mündliche Begründung des Urteils. Die schriftliche erfolgt erst im Anschluss. Da diese bei erstinstanzlichen Urteilen am Landgericht häufig über 50 Seiten lang ist, braucht die Kammer dafür etwas Zeit.

30.07.2025 06:42 — 👍 0    🔁 0    💬 1    📌 0

Zu eventuellen Verfahren gegen den Bruder des Angeklagten haben wir keine Informationen.

29.07.2025 15:49 — 👍 1    🔁 0    💬 1    📌 0

Danke für das Feedback, derart wollten wir uns nicht verstanden wissen!

29.07.2025 10:57 — 👍 3    🔁 0    💬 1    📌 0

Selbstverständlich darf auch die mündliche Urteilsbegründung kritisiert werden. Wir haben jedoch leider die Erfahrung gemacht, dass online viel kritisiert wird, ohne sich mit der betreffenden Entscheidung auseinanderzusetzen.

29.07.2025 10:56 — 👍 4    🔁 0    💬 1    📌 0

Eine mündliche, in der Regel kürzere Begründung gibt es direkt bei der Urteilsverkündung.

29.07.2025 10:33 — 👍 6    🔁 0    💬 0    📌 0

Genau das sind die Gründe. Die Fristen zur Urteilsabsetzung sind geregelt in § 275 StPO. Erstinstanzliche Urteile in Strafsachen am Landgericht sind nicht selten über 50 Seiten lang, das braucht etwas Zeit.

29.07.2025 10:32 — 👍 6    🔁 0    💬 1    📌 0
Gesetze-Rechtsprechung Schleswig-Holstein Recherche juristischer Informationen

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👩‍⚖️Nun liegen die schriftlichen Urteilsgründe vor. Wir teilen auch hier den Link zum Urteil in der Landesrechtsprechungsdatenbank www.gesetze-rechtsprechung.sh.juris.de/perma?d=NJRE... damit sich jede*r selbst ein Bild machen kann.
Wir schlagen vor: erst mal lesen, dann kommentieren

29.07.2025 07:42 — 👍 26    🔁 0    💬 1    📌 0

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Worum ging es? Das Landgericht hatte einen jungen Mann wegen versuchtem Totschlag zu einer Freiheitsstrafe von 4 Jahren verurteilt. Hiergegen wenden sich Angehörige und Freunde – unter anderem mit einer Petition. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

29.07.2025 07:42 — 👍 24    🔁 0    💬 1    📌 0

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Warum jetzt? Richter*innen haben eine gesetzliche Frist zur Urteilsbegründung. Und das zu Recht: Urteile sollen ja nachvollziehbar begründet sein. Wer schon vor den Urteilsgründen über ein Urteil diskutiert, kann nur das Ergebnis bewerten, ohne sich mit den Gründen hierfür auseinanderzusetzen.

29.07.2025 07:42 — 👍 27    🔁 0    💬 3    📌 0

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