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Tobias Orfgen

@tobias-o.bsky.social

Literaturwissenschaftler | Wissenschaftlicher Mitarbeiter Universität Siegen | Dissertationsprojekt zu aisthetischen Registern und ästhetischen Kategorien in der zeitgenössischen deutschsprachigen Gegenwartsliteratur https://tinyurl.com/tobiasorfgen er/ihm

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Da ich mich gerade mal wieder mit einer Romanübersetzerin über die Charaktere ausgetauscht habe:
Hat man sich in der #LitWiss eigentlich mit dem Phänomen beschäftigt, sich über fiktive Figuren auszulassen, als wären sie reale Persönlichkeiten? Gibt es dafür gar eine Bezeichnung?

02.08.2025 18:59 — 👍 5    🔁 3    💬 0    📌 1
"Erich Maria Remarque erzählte einige Jahre später und über den vierten Calvados hinweg: 'Ich konnte das Gesicht nicht vergessen, ich ging spazieren, tage- und nächtelang. Durch das Fenster eines jüdischen Delikatessengeschäfts sah ich Sprotten, die ersten Sprotten in New York, und gerade als ich mich auf sie zu freuen begann und den Laden betreten wollte, sah ich wieder dieses Gesicht über den Sprotten; es lächelte, und ich vergaß in den Laden zu gehen. Und davor in Hollywood hatte mich die Garbo eingeladen; als ich wegging, stand sie am Zaun und winkte mir nach, überirdisch war sie. Und zu Hause wartete Marlene: sie hatte Bouletten gebraten, und ihr Gesicht, im Küchendampf über Bouletten geneigt, wischte das Überirdische, das an den Zaun gelehnt war, einfach weg.'"

"Erich Maria Remarque erzählte einige Jahre später und über den vierten Calvados hinweg: 'Ich konnte das Gesicht nicht vergessen, ich ging spazieren, tage- und nächtelang. Durch das Fenster eines jüdischen Delikatessengeschäfts sah ich Sprotten, die ersten Sprotten in New York, und gerade als ich mich auf sie zu freuen begann und den Laden betreten wollte, sah ich wieder dieses Gesicht über den Sprotten; es lächelte, und ich vergaß in den Laden zu gehen. Und davor in Hollywood hatte mich die Garbo eingeladen; als ich wegging, stand sie am Zaun und winkte mir nach, überirdisch war sie. Und zu Hause wartete Marlene: sie hatte Bouletten gebraten, und ihr Gesicht, im Küchendampf über Bouletten geneigt, wischte das Überirdische, das an den Zaun gelehnt war, einfach weg.'"

Erich Maria Remarque erzählt "über den vierten Calvados hinweg" von Erscheinungen des Gesichts Marlene Dietrichs (über Sprotten in einem New Yorker Delikatessengeschäft) und realiter im Boulettendampf der eigenen Küche.

Hildegard Knef (1970): Der geschenkte Gaul.

05.08.2025 14:38 — 👍 0    🔁 0    💬 0    📌 0

ich würde sagen es ist ein gediegenes unentschieden

04.08.2025 21:18 — 👍 21    🔁 1    💬 2    📌 0

Der Text hat eine konsistente stilistische Färbung — es ist immer Knef —, er findet aber in Stil&Struktur flexibel konkrete Ausgestaltungen für das jeweils Geschilderte.

Ab der Hälfte sind rar Passagen aus der Zukunft der Entstehung des Textes montiert: Dialoge/Briefe die sehr subtil kommentieren.

04.08.2025 16:35 — 👍 0    🔁 0    💬 1    📌 0

wie sie bei "singen" ihr eigenes 'Lispel-S' karikiert :)

04.08.2025 05:17 — 👍 2    🔁 0    💬 0    📌 0
"VON NUN AN GING'S BERGAB

Ich kam im tiefsten Winter zur Welt,
hab' dreimal geniest, mich müde gestellt,
der Vater war wütend, er wollt' einen Sohn,
ich sah mich so um und wußte auch schon:
von nun an geht's bergab.

Anschließend hatte ich nicht viel zu tun,
man ließ mich wachsen und zwischendurch ruhn,
aber nach ein paar Jahren, da sprach man spontan:
Du mußt jetzt was lernen - der Ärger begann:
von nun an ging's bergab.

Mit fünfzehn hatte ich eine Idee,
ich wollt zum Theater, Mama sagte Nee,
man hätt' mich enterbt, doch wir hatten kein Geld,
und ich folgte dem Ruf auf die Bretter der Welt:
von nun an ging's bergab.

Und alle fanden, ich hätte Talent,
und gaben mir Rollen, die 's Programm nicht mal
nennt,
doch der Star wurde krank, das war mir genehm,
und dann hat mich einer vom Film gesehn:
von nun an ging's bergab.

Mal war ich die Brave, mal war ich der Vamp,
mal war ich in Nerzen, mal ganz ohne Hemd,
Amerika sprach, es sei ohne mich arm,
und ich hatte Mitleid und folgt dem Alarm:
von nun an ging's bergab.

Jetzt war ich berühmt, war Hilde im Glück,
kam freudig erregt in die Heimat zurück,
bekam einen Preis und wurde verwöhnt,
doch nach einer Pleite war ich verpönt:
von nun an ging's bergab.

Erst war ich beleidigt, dann war ich verstört,
doch dann hat mich einer singen gehört,
ich hab' ihn gewarnt, doch er sagte, ich muß,
und damit begann der neue Verdruß.
Es war nicht meine Schuld,
ich bitte um Geduld."

"VON NUN AN GING'S BERGAB Ich kam im tiefsten Winter zur Welt, hab' dreimal geniest, mich müde gestellt, der Vater war wütend, er wollt' einen Sohn, ich sah mich so um und wußte auch schon: von nun an geht's bergab. Anschließend hatte ich nicht viel zu tun, man ließ mich wachsen und zwischendurch ruhn, aber nach ein paar Jahren, da sprach man spontan: Du mußt jetzt was lernen - der Ärger begann: von nun an ging's bergab. Mit fünfzehn hatte ich eine Idee, ich wollt zum Theater, Mama sagte Nee, man hätt' mich enterbt, doch wir hatten kein Geld, und ich folgte dem Ruf auf die Bretter der Welt: von nun an ging's bergab. Und alle fanden, ich hätte Talent, und gaben mir Rollen, die 's Programm nicht mal nennt, doch der Star wurde krank, das war mir genehm, und dann hat mich einer vom Film gesehn: von nun an ging's bergab. Mal war ich die Brave, mal war ich der Vamp, mal war ich in Nerzen, mal ganz ohne Hemd, Amerika sprach, es sei ohne mich arm, und ich hatte Mitleid und folgt dem Alarm: von nun an ging's bergab. Jetzt war ich berühmt, war Hilde im Glück, kam freudig erregt in die Heimat zurück, bekam einen Preis und wurde verwöhnt, doch nach einer Pleite war ich verpönt: von nun an ging's bergab. Erst war ich beleidigt, dann war ich verstört, doch dann hat mich einer singen gehört, ich hab' ihn gewarnt, doch er sagte, ich muß, und damit begann der neue Verdruß. Es war nicht meine Schuld, ich bitte um Geduld."

bitte

03.08.2025 18:40 — 👍 2    🔁 0    💬 1    📌 0
Der Umschlag von Joanna Russ’ "How to Suppress Women’s Writing".

Der Umschlag von Joanna Russ’ "How to Suppress Women’s Writing".

Absolut! Und der unverwechselbare Stil ist – das zeigt ihr literarischer Nachlass – Ergebnis langer, kleinteiliger Arbeit am Text. Umso beschämender, wie viele Redakteur:innen Knef vorgeworfen haben, die Texte nicht selbst geschrieben zu haben. Aber damit wären wir wohl mal wieder hier:

03.08.2025 07:51 — 👍 3    🔁 1    💬 0    📌 0

Ohja!
Dieser elliptische Stakkatostil, der gerade in den Kriegspassagen in Berlin (als sie aus Angst sich als 'Soldat' ausgibt) hochgefahren wird (manchmal gerinnt das bei Verzicht auf Kommata performativ zu einem Flackern und Einstürzen), ist wirklich gut und überlegt; auch verstörend und traurig.

03.08.2025 07:29 — 👍 3    🔁 0    💬 1    📌 1

"Sag nie vor Erschöpfung ja."

Hildegard Knef (1970): Der geschenkte Gaul.

03.08.2025 06:24 — 👍 7    🔁 2    💬 2    📌 0

"Die Abteile waren voll, die Fenster raus. Ich quetsche und klemmte, puffte und krallte, kam mit. Einer sagte in die Dunkelheit rein: 'Ick jenießet Lebn in volln Züjen.'"

Hildegard Knef (1970): Der geschenkte Gaul.

03.08.2025 06:24 — 👍 6    🔁 2    💬 1    📌 0
Cover der ersten Auflage, bebildert mit einem Schaukelpferd, das über Rückseite, Buchdrücken bis auf die Vorderseite reicht.

Cover der ersten Auflage, bebildert mit einem Schaukelpferd, das über Rückseite, Buchdrücken bis auf die Vorderseite reicht.

Hatte zunächst das Hörbuch gehört. Sie hat Teile (nicht ganz 5 Stunden; dramaturgisch ist es durch Kürzung und Auswahl etwas unrund) 1998 selbst eingelesen. ("Das Urteil" gibt's als Aufnahme von 1975.)
Hab es gern gehört; lese zumindest mal rein.

Das Buch hat sich weltweit über 3 Mio. Mal verkauft.

03.08.2025 06:24 — 👍 6    🔁 0    💬 2    📌 0

In den vergangenen Tagen habe ich bei all dem, was das hier ausgelöst hat und daraufhin gepostet wurde, aufmerksam mitgelesen und würde gern ein, zwei Sachen dazu sagen, wenn ich schon gementioned werde, zunächst mal: der entsprechende Text ist hier www.merkur-zeitschrift.de/artikel/beme.... 1/22

01.08.2025 08:56 — 👍 40    🔁 8    💬 2    📌 2
Foto mit Blick auf Cover und dunkel-/blutroten Farbschnitt von Jürg Federspiel (1969): Museum des Hasses. Tage in Manhattan. München: R. Piper & Co. Verlag.

Foto mit Blick auf Cover und dunkel-/blutroten Farbschnitt von Jürg Federspiel (1969): Museum des Hasses. Tage in Manhattan. München: R. Piper & Co. Verlag.

fancy Farbschnitt 1969

31.07.2025 15:40 — 👍 2    🔁 0    💬 0    📌 0
Postkarte Vorderseite
"Drucksache

An den
Hermann Luchterhand Verlag GmbH
545 Neuwied
Postfach 1780"

Postkarte Vorderseite "Drucksache An den Hermann Luchterhand Verlag GmbH 545 Neuwied Postfach 1780"

Postkarte Rückseite
"Bitte senden Sie an die untenstehende Adresse, laufend kostenlos Prospekte
und Kataloge über Bücher aus dem Luchterhand Verlag.

[  ] Belletristik: Prosa, Lyrik, Theater, Hörspiele usw.
[  ] Geisteswissenschaften: Soziologie, Politik usw.

Vorname                     Name
Ort (        ) 
Straße

(Bitte nur ausfüllen, wenn Sie noch nicht informiert werden.)"

Postkarte Rückseite "Bitte senden Sie an die untenstehende Adresse, laufend kostenlos Prospekte und Kataloge über Bücher aus dem Luchterhand Verlag. [ ] Belletristik: Prosa, Lyrik, Theater, Hörspiele usw. [ ] Geisteswissenschaften: Soziologie, Politik usw. Vorname Name Ort ( ) Straße (Bitte nur ausfüllen, wenn Sie noch nicht informiert werden.)"

Soll ich?

(Buchbeilage 1968)

31.07.2025 07:39 — 👍 2    🔁 0    💬 0    📌 0

Es ist immer traurig, verlorene Bücher zu entdecken – heute Paul Grasemann: Im Zeichen der X-Strahlen. Schwank in einem Akt. Berlin: Kühling & Güttner 1896 [=Album für Liebhaber-Bühnen, Bd. 314]. Kriegsverlust in der Stabi, kein Theaterzensurexemplar – jemand eine Idee? Will es wirklich lesen! 😢

30.07.2025 21:38 — 👍 4    🔁 3    💬 2    📌 0
"KORREKTUREN

Im Interview `Die nächsten drei Jahre sind die gefährlichsten' mit dem Militärhistoriker Sönke Neitzel (26. Juli, Feuilleton) wurde ein Foto falsch zugeordnet: Das Bild zeigt nicht Kuriositäten aus Neitzels Bücherregal, wie die Bildunterschrift suggeriert, sondern aus einer Buchhandlung."

"KORREKTUREN Im Interview `Die nächsten drei Jahre sind die gefährlichsten' mit dem Militärhistoriker Sönke Neitzel (26. Juli, Feuilleton) wurde ein Foto falsch zugeordnet: Das Bild zeigt nicht Kuriositäten aus Neitzels Bücherregal, wie die Bildunterschrift suggeriert, sondern aus einer Buchhandlung."

Wichtige Korrektur heut zum SZ-Interview.

29.07.2025 19:44 — 👍 2    🔁 0    💬 0    📌 0
Video thumbnail

New dataset on bestsellers from 40+ countries, with consistent coverage for France, Germany, Spain, Italy, and the U.S.

Congrats to the authors @sdileonardi.bsky.social, @beccacohen.bsky.social, and @dan-sinnamon.bsky.social on this major contribution! 🎉

🔗: doi.org/10.18737/386...

29.07.2025 14:49 — 👍 37    🔁 22    💬 1    📌 7
"Michael Maar, geboren 1960, ist Germanist und Essayist. Demnächst erscheint von ihm im Rowohlt-Verlag die Studie,,Das violette Hündchen. Große Literatur im Detail".

"Michael Maar, geboren 1960, ist Germanist und Essayist. Demnächst erscheint von ihm im Rowohlt-Verlag die Studie,,Das violette Hündchen. Große Literatur im Detail".

Zu Star Wars kann ich gar nichts sagen. Ich glaube das mal.

Der Grund dieser eigentümlichen Aufzählung (und des Textes) ist vermutlich wesentlich dieser:

29.07.2025 19:04 — 👍 1    🔁 0    💬 0    📌 0
Post image Post image Post image

ja!

das Inhaltsverzeichnis:
d-nb.info/1269614894/04

und die Besprechung (hoffe, die Zeitschrift für Germanistik hat nichts dagegen):

29.07.2025 15:32 — 👍 2    🔁 0    💬 1    📌 0

Das ist interessant!

"Network" bei "Budan" klingt auf den ersten Blick etwas harmlos — scheint eher knallhartes Gatekeeping.

29.07.2025 15:22 — 👍 1    🔁 0    💬 0    📌 0

Es geht Frank um metaphilologisches Erzählen als "Charakteristikum der Gegenwartsliteratur" (ob/wie das lit.historisch hergeleitet wird, weiß ich nicht).
Evtl. eine Frage der Quantität autophilologischer Strategien in den literarischen Texten.
Kann das so aber vergleichend nicht wirklich beurteilen.

29.07.2025 15:04 — 👍 1    🔁 0    💬 1    📌 0
"In der in drei Teile untergliederten Studie (Einführung – Analyse – Übersicht) werden anhand von literarischen Einzelstudien zu David Lodge, Felicitas Hoppe, Kristof Magnusson, Frank Witzel, Aléa Toriks, Ian McEwan und Thomas Lehr diverse metaphilologische Textstrategien präsentiert. Frank nimmt sich jedoch nicht nur einer Vielzahl an deutschsprachigen oder internationalen Literaturbeispielen an, sondern fragt zunächst, weshalb metaphilologische Schreibstrategien zu einem florierenden Phänomen in der Gegenwartsliteratur avanciert sind und welchen Mehrwert diese für die nicht nur philologische Literaturrezeption mit sich 
bringen können."

"In der in drei Teile untergliederten Studie (Einführung – Analyse – Übersicht) werden anhand von literarischen Einzelstudien zu David Lodge, Felicitas Hoppe, Kristof Magnusson, Frank Witzel, Aléa Toriks, Ian McEwan und Thomas Lehr diverse metaphilologische Textstrategien präsentiert. Frank nimmt sich jedoch nicht nur einer Vielzahl an deutschsprachigen oder internationalen Literaturbeispielen an, sondern fragt zunächst, weshalb metaphilologische Schreibstrategien zu einem florierenden Phänomen in der Gegenwartsliteratur avanciert sind und welchen Mehrwert diese für die nicht nur philologische Literaturrezeption mit sich bringen können."

Wenn ich richtig sehe, bliebe Sebald noch zu integrieren — der kommt anscheinend nicht vor.

29.07.2025 14:46 — 👍 1    🔁 0    💬 0    📌 0
"Auch wenn es als fragwürdig verbleibt, ob es sich beim metaphilologischen Schreiben tatsächlich schon um ein 'Charakteristikum' (S. 22) der Gegenwartsliteratur handelt, sind nichtsdestotrotz die Überlegungen besonders aufschlussreich, die Frank mit Blick auf die Frage nach der Ursache für die Häufigkeit dieser Schreibweisen anstellt (S. 23 f.): Sie vermutet sie in einem erhöhten Austausch zwischen Literaturschaffenden und Literaturrezipierenden, der sich nicht selten mit der doppelten Tätigkeit als Autorin und Literaturkritikerin zeigt und institutionell etwa durch die Zunahme und Etablierung von Poetikdozenturen und ähnlichen Formaten weiter gefördert wird, sowie außerdem in der Entwicklung zahlreicher in gattungstheoretischer Hinsicht hybrider Textsorten wie bspw. der Autofiktion, die die Grenze zwischen Text und Welt aufzuheben versuchen."
Rezension von Nursan Celik in Zeitschrift für Germanistik, Neue Folge XXXV (2025), S. 218-220, S. 219f.

"Auch wenn es als fragwürdig verbleibt, ob es sich beim metaphilologischen Schreiben tatsächlich schon um ein 'Charakteristikum' (S. 22) der Gegenwartsliteratur handelt, sind nichtsdestotrotz die Überlegungen besonders aufschlussreich, die Frank mit Blick auf die Frage nach der Ursache für die Häufigkeit dieser Schreibweisen anstellt (S. 23 f.): Sie vermutet sie in einem erhöhten Austausch zwischen Literaturschaffenden und Literaturrezipierenden, der sich nicht selten mit der doppelten Tätigkeit als Autorin und Literaturkritikerin zeigt und institutionell etwa durch die Zunahme und Etablierung von Poetikdozenturen und ähnlichen Formaten weiter gefördert wird, sowie außerdem in der Entwicklung zahlreicher in gattungstheoretischer Hinsicht hybrider Textsorten wie bspw. der Autofiktion, die die Grenze zwischen Text und Welt aufzuheben versuchen." Rezension von Nursan Celik in Zeitschrift für Germanistik, Neue Folge XXXV (2025), S. 218-220, S. 219f.

29.07.2025 14:33 — 👍 1    🔁 0    💬 1    📌 0
"Als ein 'metaphilologisches Erzählen' umfasst Frank jene 'theorieinformierte Literatur' (S. 42 ff.), die anhand unterschiedlicher ästhetisch-narrativer Verfahrensweisen auf ihre potenzielle und professionelle Rezeption durch Literaturkritik und Literaturwissenschaft bezugnehmend fungiert."
Rezension von Nursan Celik in Zeitschrift für Germanistik, Neue Folge XXXV (2025), S. 218-220, S. 218.

"Als ein 'metaphilologisches Erzählen' umfasst Frank jene 'theorieinformierte Literatur' (S. 42 ff.), die anhand unterschiedlicher ästhetisch-narrativer Verfahrensweisen auf ihre potenzielle und professionelle Rezeption durch Literaturkritik und Literaturwissenschaft bezugnehmend fungiert." Rezension von Nursan Celik in Zeitschrift für Germanistik, Neue Folge XXXV (2025), S. 218-220, S. 218.

"metaphilologisches Erzählen"

(Svenja Frank. Paderborn: Brill/Schöningh 2023.)

29.07.2025 14:33 — 👍 2    🔁 0    💬 1    📌 1
"In loser Folge werden wir den Sommer
über unsere Redaktion bitten, ihre Erfah-
rungen mit gut oder schlecht gealterten
Werken zu berichten. Es werden sich eini-
ge gute Tropfen darunter finden. Und an-
dere, denen der Kork der Zeit dann doch
geschadet hat. Wir bitten die Leserschaft,
sich an der Verkostung zu beteiligen."

"In loser Folge werden wir den Sommer über unsere Redaktion bitten, ihre Erfah- rungen mit gut oder schlecht gealterten Werken zu berichten. Es werden sich eini- ge gute Tropfen darunter finden. Und an- dere, denen der Kork der Zeit dann doch geschadet hat. Wir bitten die Leserschaft, sich an der Verkostung zu beteiligen."

Michael Maar in der Ausgabe zu der SZ-Artikel-Serie.
Hab einen Skeet dazu gelöscht, weil ich Empörungsskeet eher vermeiden will: er schafft es in dem kurzen Text 38 Autor:innen/Regisseure (bzw. Werke) zu nennen, von denen allein 3(!) keine Männer sind. Auch dieser monokelige, schiefe Wein-Vergleich.

29.07.2025 05:02 — 👍 1    🔁 0    💬 1    📌 0

(Ich weiß nicht, ob das die ganze Auflage betrifft, aber absurderweise fehlt in der gebunden deutschsprachigen Erstausgabe wegen eines Produktionsfehlers ein Textteil. Man sollte also die Taschenbuchausgabe wählen und eher antiquarisch kaufen, weil neu gibt's den Roman nur noch als Print on demand.)

28.07.2025 19:20 — 👍 1    🔁 0    💬 1    📌 0

als Sommertipp:
Marguerite Duras' "Die Pferdchen von Tarquinia" von 1953

(vor ein paar Jahren gelesen, liegt schon für den Urlaub zur Relektüre bereit)

28.07.2025 19:08 — 👍 2    🔁 0    💬 1    📌 0
"Bei der Suche nach einen geeigneten Analysegegenstand stieß der Autor der Hausarbeit auf einen Text Uwe Kolbes aus dem Jahr 1981, der hinter der Aufzählung scheinbar unzusammenhängender Begriffe einen zweiten akrostisch erzeugten Text verbarg."

"Bei der Suche nach einen geeigneten Analysegegenstand stieß der Autor der Hausarbeit auf einen Text Uwe Kolbes aus dem Jahr 1981, der hinter der Aufzählung scheinbar unzusammenhängender Begriffe einen zweiten akrostisch erzeugten Text verbarg."

Auf der Suche nach einem Gedicht Uwe Kolbes überflog ich gerade eine Hausarbeit, die ich 2016 geschrieben hab, und ließ mich so daran erinnern, dass ich es eine Zeit lang mal stilistisch ganz ausgefuchst fand, offensiv (und in Distanz zu mir) von mir in dritter Person zu schreiben. naja.

28.07.2025 08:07 — 👍 2    🔁 0    💬 0    📌 0

Die deutsche/sprachige Kultur & Wissenschaft hat sich bis heute nicht von der Vertreibung & Ermordung jüdischer & linker & queerer Künstler*innen, Schriftsteller*innen & Geistesmenschen generell durch konservative & faschistische Kulturfunktionäre & deren Hegemonie seit 1938 befreit.

27.07.2025 09:38 — 👍 181    🔁 28    💬 3    📌 2

Großen Dank für den Hinweis!

27.07.2025 17:41 — 👍 1    🔁 0    💬 0    📌 0

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