I stimme zu & möchte ergänzen, dass es innerhalb anthrop. Institutionen oft starke Hierarchien gibt, die über professionelle Rollen hinausgehen & eher in Richtung "spirituelle Deutungshoheit" gehen. Was noch ein Sektenmerkmal ist: Ein sehr gutes Umfeld für charismatische Führer und Machtmissbrauch.

#schamloseBuchwerbung #exwaldi

Ich höre gerade das Sachbuch "Pandemien" von @philippkohlhoefer.bsky.social und finde es unglaublich schade, dass dieses interessante, vielschichtige Thema "Viren" so blödelig esoterisch verbratwurstet wird. Die Wirklichkeit ist so viel krasser als alles, was sich diese Spinner ausdenken können.

... "Jetzt monologisiert wieder jemand ewig lang irgendwelchen Blödsinn und findet sich dabei unglaublich geil."

Off topic: Die Anthros haben häufig so einen "Singsang" in der Intonation, die Dame hier auch. Ich muss mich sehr konzentrieren, inhaltlich zuzuhören, weil ich mir ab einem Alter von ca. 8 Jahren angewöhnt habe, abzuschalten, wenn ich diese Art zu Sprechen höre. Ich assoziiere das automatisch mit...

Der letzte Satz ist sehr gut, das werde ich beizeiten zitieren. Und ich kann die Aussage in Bezug auf Waldorfschule aus jahrelanger Erfahrung sehr gut nachvollziehen.

...und bei Problemen wie Mobbing oder beim Stoff keine Hilfe sind. Aber ich wusste auch einfach nicht, dass es eine Alternative dazu hätte geben können.

Ich hoffe auch, dass über SoMe mehr junge Menschen früher erreicht werden und sehen, dass sie nicht allein sind. Das es nicht an ihnen liegt.

Es ist so fies, dass das so früh im Leben passiert und dass man so wenig Lebenserfahrung hat. Man hat noch nicht das Werkzeug, um zu merken, wie tiefgreifend es beeinflusst.
Ich habe z.B. wirklich früh gemerkt, dass die Lehrer an meiner Schule viel Blödsinn reden...

Das Gefühl des "Othering", das ich auf der WDS auch zutiefst verinnerlicht habe, wurde dadurch allerdings subtil verstärkt, weil es untherapiert und unbewusst mitlief. Das war so versteckt, dass ich es erst Ende 30 anfangen könnte, es auszugraben.

Ich habe das Studium nur geschafft, weil ich zufällig in einem Freundeskreis gelandet bin, in dem einige Kinder aus Akademikerhaushalten waren. Die hatten auch ihre Probleme, hatten aber von Haus aus gewisse Muster, Strukturen, Logiken und Herangehensweisen drauf. Ohne die wäre ich untergegangen.

Und DAS wird dann den uninformierten Massen als "Individuell aufs Kind eingehen" verkauft.
(Außerdem: Bäh! Da kommen so viele beschissene Erinnerungen hoch.)

...auf der gesellschaftlichen Metaebene beobachtet habe, sondern auch in meinem privaten Umfeld.

Und ja, ich sehe heute auch, dass die WDS zunehmend zu einem Sammeltopf für Rechtsesoteriker, Impfgegner, Querdenker, Gegner von "Linker Wokeness" und Nationalisten wird.

Ah, das ist interessant! Meine Liste basiert auf subjektiven Erfahrungen der 80er und 90er Jahre, da war WDS – zumindest meiner Beobachtung nach – eher der Sammeltopf für Links-Alternative. Die sind in den letzten 25 Jahren teilweise ins rechtskonservative Spektrum gerutscht. Was ich nicht nur...

Das könnte man, wenn man es ernst meint, noch sehr fein ausdifferenzieren und ergänzen.

Das ist eine SEHR verkürzte und ein bisschen polemische Liste, basierend auf Erfahrungswerten aus 13 Jahren Waldorfschule.

Ich habe sie irgendwann aus Jux für mich selbst erstellt, um eine Kategorisierung zu haben, mit welcher Art Waldi-Sektenmitglied ich gerade spreche.

...an sich ranlassen. Das Weltbild ist erdbebensicher, die stecken wie einzementiert in ihrer Sekte, mit eigener Sprache und eigenen Denkstrukturen.

Es ist ein nach innen immer fanatischer werdender Zirkel. Außen die Mitläufer, nach innen wird's immer extremer.

- Die Hardcore-Waldi-Eltern, die sich als Stars in ihrer Schulgemeinde positionieren (the "holier than thou" crowd). In der Hierarchie stehen sie aber noch unter den...

- Hardcore-Anthros, die sich nur noch in ihrer Bubble aufhalten und durch esoterische Zirkelschlüsse keine neuen Informationen...

- Die Mitläufer-Waldorfeltern, die schon tiefer drin stecken, was es natürlich durch die Sunk Cost Fallacy schwerer macht, einen objektiven Blick zu bewahren. Aber nicht fanatisch, Netflix und Süßigkeiten sind Ok. Die nehmen ihre Kinder irgendwann von der Schule, wenn es zu schlimm wird.

Danke für's Teilen!

Ich hab für mich spaßeshalber irgendwann mal vier Gruppen im Waldi-Soziotop identifiziert:

- Die Glorifizierer, die nicht wirklich Ahnung haben, aber ordentlich Werbung machen – siehe oben geteilter Thread.

Aber da Du Dich gerade damit beschäftigst, hab ich eine Frage: Gibt es sowas wie objektive (oder nach Waldorflogik reproduzierbare) Entscheidungskriterien, wann eine Eigenschaft "zu viel" ist? Eine Liste o.ä.? Oder basiert das (mal wieder) eher auf "Gefühl" und "Wahrnehmung der Eingeweihten"?

Zeigt das nicht nur, dass diese "angestrebte Ausgeglichenheit" schlussendlich esoterisch verpackte Willkür ist? Nur wieder eine Legitimation, um als WDS-Lehrer Überlegenheitsgefühle an Kindern ausleben zu können?

www.managementkompetenzen.com/swot-analyse/

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Ein historischer Moment! In Belgien steht ein Diplomat wegen der Ermordung von Patrice Lumumba (1961) vor Gericht.
Das ist wichtig für die gesamte Aufarbeitung des Kolonialismus: Menschheitsverbrechen dürfen nicht ungeahndet bleiben.
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Irgendwann werde ich spaßeshalber mit meinem halbgaren Marketing-Wissen eine kleine Brand-Analyse nach dem SWOT-Modell der Marke "Waldorfschule" machen. Wenn ich mal Zeit und Nerven hab. Und ich nicht ständig wütend und traurig werde, wenn ich mich damit beschäftige. Wäre bestimmt interessant.

Und dieser Vertrauensvorschuss trägt weit! So viele Eltern, die nicht besonders anthroposophisch sind, lassen sich jahrelang von der Wollzwerge-Seidentuch-Pastell-Ästhetik einwickeln. Die pseudoreligiösen Rituale und verquere Umsetzung einer einhundert Jahre alten Pädagogik bekommen sie nicht mit.

Kein Wunder versuchen die Hardcore-Anthroposophen jede reflektierte Kritik - oder selbst einfache Faktenauflistungen - sofort abzuwehren (u.a. juristisch). Das bedroht das perfekte Word-to-Mouth-Marketing.

Aber leider werden die Waldorf-Glorifizierer so zur vordersten Front im Selbstverteidigungsmechanismus des Waldorf-Systems. Der Vertrauensvorschuss durch relativ ahnungslose Waldorf-Fans auf der Suche nach einer "besseren" Welt spielt dem nebulösen Waldorfsystem natürlich perfekt in die Karten.

Ich verstehe das. Nimm einer Person ihre Verdrängungsmechanismen und sie wird sich wehren, um den dahinterliegenden Schmerz nicht zu spüren. Das ist normal. Wir sind alle nur Menschen. Wir haben alle Sehnsucht nach einem Ort, an dem alles gut ist.

Kein bequemer Startpunkt für uns Waldorfkritiker. Wie soll man gegen ein Traumbild argumentieren? Gegen so viel Sehnsucht danach, dass es auf WDS "besser" ist? Diese Art Waldorf-Fan will keine Fakten, geschweige denn Kritik hören.

Das ist Word-to-Mouth-Marketing für das Waldorfschulsystem, wie es sich viele Marken nur erträumen können.